Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wie versprochen wollen wir uns heute dem Tabaksektor widmen, wo Anleger nach wie vor auf hohe Dividendenrenditen stoßen. Sind Aktien wie Philip Morris, Altria, British American Tobacco oder Imperial Brands ein Investment wert?
Oder müssen Anleger befürchten, dass die Dividenden in naher Zukunft womöglich in Rauch aufgehen, wie es die zum Teil erheblichen Kursverluste der letzten Jahre vermuten lassen?
Philip Morris erhöht Dividende
Um dies näher zu beleuchten, habe ich mich heute für das Beispiel Philip Morris entschieden. Zum einen ist der Markenname auch vielen Nichtrauchern ein Begriff, zum zweiten kam gestern gerade ein Update zum Thema Dividende über die Ticker.
Das Unternehmen verkündete eine Erhöhung der Quartalsdividende um 4,2 Prozent auf 1,25 US-Dollar pro Anteilsschein.
Damit ergibt sich eine jährliche Ausschüttung von 5,00 US-Dollar, das entspricht auf Basis des derzeitigen Kursniveaus einer jährlichen Dividendenrendite von sehr interessanten 4,8 Prozent!
Damit gelingt der Ausgleich der derzeitigen Inflationsraten locker und es bleibt beim Anleger allein bei der Dividende sogar noch etwas hängen. Sie erinnern sich sicher, vor zwei Wochen hatten wir an dieser Stelle über das Thema Inflationsausgleich ausführlicher gesprochen.
Bis zu 8 Prozent Rendite jährlich!
Und diese Entwicklung der Dividendenerhöhung sehen wir nicht nur bei Philip Morris. So verkündetet Altria am 26. August dieses Jahres eine Erhöhung um 4,7 Prozent, das entspricht einer satten Dividendenrendite von 7,3 Prozent pro Jahr.
Doch da geht noch mehr! So kann British American Tobacco seine Aktionäre mit einer jährlichen Rendite von 8,0 Prozent erfreuen.
Wie Sie sehen, Tabakaktien begeistern ihre Aktionäre nach wie vor mit satten Ausschüttungen, die deutlich über dem Marktdurchschnitt liegen. Doch wie war das gleich?
Wenn Renditen deutlich höher als der Durchschnitt liegen, ist dann das Risiko, mit dem solche Investments behaftet sind, nicht auch deutlich höher? So zumindest sagt es das magische Dreieck der Geldanlage.
Kursentwicklung enttäuscht
Nun, beim Blick auf die Dividenden scheint das nicht der Fall zu sein, sonst würden die Konzerne ihre Ausschüttungen nicht weiterhin auf diesem hohen Niveau halten können bzw. wie gezeigt weiter erhöhen.
Schauen wir uns aber die Kursentwicklung der letzten Jahre an, dann wird das Risiko schon ein gutes Stück deutlicher.
So verloren Altria Aktien in den letzten drei Jahren gut 20 Prozent an Wert, Aktien von British American Tobacco gaben im gleichen Zeitraum um rund 27 Prozent nach und Aktien der britischen Imperial Brands verloren sogar gut 40 Prozent ihres Kurswertes.
Lediglich Philip Morris Papiere konnten gut 31 Prozent zulegen.
Tabakaktien – Kauf oder Verkauf?
Womit hat die Tabakbranche also zu kämpfen und weshalb verschmähen Anleger diese Papiere eher? Zum einen lastet der Rückgang der Raucher in der westlichen Welt deutlich auf den Ergebnissen.
Zunehmende Rauchverbote, das gesetzliche Vorgehen gegen Werbung und das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein bei vielen Menschen hat dazu geführt, dass sich das Marktumfeld deutlich schwieriger für die Tabakindustrie gestaltet.
Auch die Transformation zur sogenannten e-Zigarette ist kein Selbstläufer, auch wenn man oft das Gefühl hat, dass mittlerweile genauso viele Menschen die Verdampfer Produkte benutzen, wie es klassische Zigarettenraucher gibt.
Und bei Anlegern selbst haben Tabakaktien wohl auch noch ein Imageproblem. Sie sind einfach nicht „sexy“ genug, sprich wir haben es hier nicht mit Zukunftstechnologien und großen Wachstumsraten zu tun.
Tabakkonzerne werden die dringenden Probleme der Welt wohl eher weniger lösen und auch bei der jungen Anlegergeneration ist allein das Rauchen selbst schon lange nicht mehr so angesagt wie noch vor einigen Jahren.
Auf der Habenseite der Konzerne stehen unverändert hohe Cashflows und eine relativ konstante Stammkundschaft weltweit. Damit sollten die Konzerne in der Lage sein, die hohen Dividendenrenditen auch in den kommenden Jahren halten zu können.
Ob größere Kurssteigerungen möglich sind, darf wohl eher bezweifelt werden, es sei denn, das Konsumverhalten weltweit würde sich wieder zugunsten von Tabakprodukten verändern oder die Legalisierung von Cannabis weiter voranschreiten, wo auch die Tabakbranche sich ein Stück vom Gewinnkuchen abschneiden würde.
Daher sind Tabakaktien aufgrund ihrer hohen und relativ verlässlichen Dividendenrenditen eine Überlegung als Beimischung wert, für eine Übergewichtung in einem Dividendendepot eignen sie sich trotz der hohen Renditen wohl eher nicht.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit investiert.
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