Größter Verlierer im TecDAX war zuletzt die Aktie des IT-Dienstleisters Bechtle. Grund hierfür war die Studie einer neuen Analystin. Diese sieht die Aktie des Unternehmens besonders kritisch, was grundsätzlich okay ist. Nur leider scheint diese neue Analystin befangen zu sein, wie ich in diesem Artikel zeigen werde.
Analystin stuft Bechtle-Aktie dramatisch ab
Die Analystin, um die es dabei geht, ist Alina Koehler von Hauck & Aufhäuser. Diese hat die Analyse der Bechtle-Aktie bei der Privatbank neu übernommen – und äußerte sich in ihrer Ersteinschätzung sehr negativ zu dem Unternehmen. So traue sie Bechtle keine operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) von über 5% zu, wie dies bisher Konsens sei. Folglich hält sie die Aktie gegenwärtig für deutlich zu teuer und stufte sie auf „Sell“ mit einem Kursziel von 44,50 Euro ab. Ihr Vorgänger bei Hauck und Aufhäuser hatte noch mit „Hold“ votiert und ein Kursziel von 61,00 Euro genannt.
Prinzipiell finde ich es sehr gut, wenn Analysen – gerade auch neue Analysten – etwas kritischer sind. Auch kann ich durchaus nachvollziehen, wenn Frau Koehler einem IT-Dienstleister keine extrem hohen Margen zutraut. Denn der Konkurrenzkampf in der Branche ist hart und ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal hat Bechtle nicht. Somit kann ich die vorsichtige Einschätzung der Aktie durch Frau Koehler prinzipiell nachvollziehen.
Analystin scheint befangen, der Kursrutsch folglich überzogen!
Allerdings kann man sich schon fragen, woher die kritische Einstellung von Frau Koehler kommt. Schaut man jedoch auf Ihr LinkedIN-Profil, scheint dies klar zu werden. Denn Frau Koehler war in der Vergangenheit, konkret von Oktober 2015 bis August 2016 für Bechtle (im Konzerncontrolling) tätig. Ich habe jetzt leider keine Informationen dazu finden können, ob sie seinerzeit im Streit aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Denkbar aber wäre das natürlich.
Insofern würde ich persönlich der Studie von Frau Koehler keine allzu große Bedeutung beimessen. Denn in den vergangenen Jahren hat das Bechtle-Management stets die in Aussicht gestellten Umsatz- und Gewinnerwartungen erfüllen oder übererfüllen können. Damit hat sich der Vorstand einen gewissen Vertrauensvorschuss erarbeitet. Ich halte die Analyse von Frau Koehler daher für zu kritisch und würde die Aktie in den durch sie verursachten Kursrutsch einsammeln. Mein Kursziel liegt dabei kurz- bis mittelfristig bei 85,00 Euro und mittel- bis langfristig bei gut 100,00 Euro!
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