Der IT-Dienstleister Bechtle hat mit seinen vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal 2025 die Markterwartungen deutlich verfehlt. Dennoch hält das Management an seiner optimistischen Jahresprognose fest. Was steckt hinter dieser scheinbaren Diskrepanz, und welche Perspektiven ergeben sich für Anleger?
Herausfordernder Jahresauftakt
Mit einem Vorsteuerergebnis von rund 55 Millionen Euro lag Bechtle deutlich unter dem Vorjahreswert von 82 Millionen Euro. Das Geschäftsvolumen blieb mit etwa 1,96 Milliarden Euro zwar auf Vorjahresniveau, der Umsatz ging jedoch um circa 3 Prozent auf rund 1,46 Milliarden Euro zurück. Organisch betrachtet war die Entwicklung sogar leicht rückläufig.
Die Hauptgründe für den Ergebnisrückgang sind vielschichtig: Zum einen schlugen erhöhte Personalkosten durch die im Vorjahr getätigten Übernahmen zu Buche, zum anderen belasteten spürbar gestiegene Lohnnebenkosten das Ergebnis. Hinzu kamen geringere Bonuszahlungen der Herstellerpartner sowie fehlende Marketingzuschüsse, die im Vorjahr noch mit 5 Millionen Euro positiv zu Buche schlugen.
Lichtblicke am Horizont
Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es Anzeichen für eine Besserung. Im Jahresvergleich ergibt sich schon eine deutliche Verlangsamung der Kostensteigerungen. Zudem rechnet der Vorstand mit einer spürbaren Belebung der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte, insbesondere bei öffentlichen Auftraggebern.
Erste positive Signale zeichneten sich bereits im April ab. Hinzu kommt, dass Bechtle über ein traditionell hohes Rahmenvertragsvolumen mit öffentlichen Auftraggebern verfügt. Mit der sich aktuell in Deutschland formierenden neuen Regierung dürften sich diese Potenziale im Jahresverlauf in konkrete Auftragseingänge wandeln.
Bechtle Aktie Chart
Bewährte Strategie in schwierigem Umfeld
Die aktuelle Situation ist für den IT-Dienstleister nicht gänzlich neu. Bereits in der Vergangenheit hat Bechtle bewiesen, dass das Unternehmen auch in schwierigen wirtschaftlichen Phasen seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Das Geschäftsmodell, das auf einer Kombination aus IT-Systemhaus und E-Commerce basiert, bietet auch in konjunkturell anspruchsvollen Zeiten Stabilität.
Bechtle hat in den letzten Jahren konsequent in seine Wachstumsstrategie investiert und durch zahlreiche Übernahmen seine Marktposition gestärkt. Diese Investitionen belasten zwar kurzfristig das Ergebnis, könnten sich jedoch mittelfristig auszahlen, wenn die Nachfrage wieder anzieht. Der Fokus auf öffentliche Auftraggeber, die typischerweise weniger konjunkturabhängig agieren, könnte sich dabei als strategischer Vorteil erweisen.
Die Aktionäre müssen sich auf ein Jahr der zwei Hälften einstellen: Nach einem herausfordernden ersten Halbjahr setzt der IT-Dienstleister auf eine klassische Aufholjagd in den letzten sechs Monaten des Jahres. Ob diese gelingt, wird sich zeigen – die endgültigen Zahlen zum ersten Quartal wird Bechtle am 9. Mai 2025 veröffentlichen. Für langfristig orientierte Anleger könnte die aktuelle Kursschwäche jedoch eine interessante Einstiegsgelegenheit darstellen.
Bechtle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bechtle-Analyse vom 26. April liefert die Antwort:
Die neusten Bechtle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bechtle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.