BayWa: Zurück zur „gesunden“ Normalität!

Liebe Leserin, lieber Leser,

lassen Sie uns über BayWa sprechen. Ich vermute einmal, dass sich viele von Ihnen noch nicht mit diesem Unternehmen beschäftigt haben. So viel jetzt schon: Wenn Sie Aktien nach ihrem Kurs-Umsatz-Verhältnis beurteilen, haben Sie dann einen der günstigsten Werte des deutschen Aktienmarktes bislang noch nicht „auf dem Schirm“.

Kurs-Umsatz-Verhältnis bei 0,06

Viele Investoren nutzen das Kurs-Gewinn-Verhältnis, um zu ermitteln, wie günstig eine Aktie ist. Das funktioniert auch recht gut, wenn man Zugriff auf die geschätzten Zahlen der kommenden Jahre hat. Eine weitere wichtige Kennzahl ist das Verhältnis des aktuellen Kurses zum Umsatz des Unternehmens. Bildet man diese Kennzahl für BayWa erhält man fast schon sensationelle 0,06. Bezogen auf diese Zahl ist die BayWa-Aktie die viertgünstigste des gesamten deutschen Aktienmarktes.

BayWa: Gewinn durch Agrarhandel aber auch Ökostrom

BayWa hatte bis vor einigen Jahren sein Kerngeschäft im Agrarhandel. Dünger, Samen, Treibstoffe, Maschinen, BayWa liefert alles, was ein landwirtschaftlicher Betrieb benötigt. In den vergangenen Jahren ist der Bereich Ökostrom immer wichtiger geworden. BayWa ist ausgewiesener Experte im Bereich Agri-Photovoltaik. Das ist die gleichzeitige Nutzung von Land durch Ackerbau oder Weidewirtschaft mit gleichzeitiger Erzeugung von Solarstrom. Auch im Bereich der Photovoltaik auf Gewässerflächen hat sich BayWa einen (guten) Namen gemacht.

2022: Gewinnexplosion durch Getreide- und Strompreise

Das Jahr 2022 war durch explodierende Getreide- und Strompreise gekennzeichnet. Beides waren Folgen des Ukraine-Krieges. Davon konnte BayWa sehr stark profitieren. Das erste Quartal generierte einen absoluten Rekordgewinn von 76,6 Millionen Euro. Zum Vergleich: Das ganze Jahr 2021 brachte „nur“ 170 Millionen Euro. Erfreulicherweise haben sich die Preise sowohl bei Getreide als auch beim Strom wieder beruhigt. Aber das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Gewinn des ersten Quartals 2024.

Der Gewinn ging massiv zurück

So konnte das Münchener Unternehmen für das erste Quartal 2024 „nur“ einen Gewinn von 10,4 Millionen Euro nach Steuern und Zinsen vermelden. Dennoch ist die Konzernleitung zufrieden mit dem Ergebnis und rechnet mit einem durchaus erfreulichen Geschäftsjahr. Wir dürfen nicht vergessen, dass die 2022er-Zahlen nur aufgrund der Sondersituation bei den Preisen in dieser exorbitanten Form möglich waren.

Der Umsatz blieb konstant

Dass die Preisentwicklung ursächlich für den Gewinnsprung war, sehen Sie auch daran, dass der Umsatz im ersten Quartal mit 6,3 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben ist. BayWa ist mit den aktuellen Zahlen damit nur zur „gesunden“ Normalität zurückgekehrt. Die meisten Analysten rechnen für das Jahr 2024 mit einem Gewinn von 136 Millionen Euro. Das ist keineswegs schlecht, auch wenn es so im Vergleich zum Ausnahmejahr 2022 scheinen mag. BayWa gefällt mir aufgrund des Engagements im Bereich der regenerativen Energien weiterhin.