Nachdem die Baywa-Aktie am Donnerstag auf ein neues 20-Jahrestief fiel, konnte sie sich am Freitag nur minimal erholen. Haben Anleger endgültig die Hoffnung auf einen schnellen Turnaround des bayerischen Mischkonzerns aufgegeben?
Das Personalkarussel dreht sich
Die Kursentwicklung der Baywa-Aktie in den letzten Tagen legt das zumindest nahe. Die Sanierung des Konzerns wird kein Sprint, sondern ein Marathon, das scheint inzwischen allen Beteiligten bewusst zu sein.
Auch in der Chefetage gibt es dieser Tage große Veränderungen. Vorstandsvorsitzender Marcus Pöllinger muss bereits zum Ende des Monats seinen Sessel räumen. In einer deutschen Aktiengesellschaft ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang.
Finanzvorstand Andreas Halber wird Ende März 2025 ebenfalls aus dem Unternehmen ausscheiden. Nachfolger für die beiden Spitzenmanager sind noch nicht gefunden.
Ein weiteres Vorstandsmitglied wurde inzwischen gefunden. Michael Baur, Partner in der Sanierungsberatung Alix Partners, ergänzt die Unternehmensführung der Baywa und bringt dort seine spezielle Kompetenz für Restrukturierungsverfahren ein.
Ein gewaltiger Schuldenberg
Anleger sollten nicht den Fehler machen, die Baywa-Aktie aufgrund ihrer optisch günstigen Bewertung zu kaufen. Der Mischkonzern ächzt unter einem gewaltigen Schuldenberg von mehr als fünf Milliarden Euro.
Bis Jahresende muss sich das Unternehmen mit seinen Konsortialbanken auf eine neue langfristige Finanzierung einigen. Man kann aufgrund der politischen und agrarwirtschaftlichen Bedeutung der Baywa davon ausgehen, dass die Finanzierung klappen wird. Die operativen Probleme der Baywa sind damit allerdings noch nicht vom Tisch.
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