BayWa-Aktie: Sie sind erst Mal raus!

Die Aktie von BayWa fällt nach ihrem Kurseinbruch vom Montag immer tiefer. Zwei Analysten haben ihre Bewertung des Agrarkonzerns jetzt ausgesetzt.

Auf einen Blick:
  • Die BayWa-Aktie hat innerhalb von vier Handelstagen 40 Prozent an Wert eingebüßt
  • Der Agrarkonzern hatte sich beim Handel mit Solar-Paneelen böse verspekuliert
  • BayWa sitzt auf einem Milliarden-Schuldenberg, die Zukunft ist völlig offen
  • Warburg Research und die Privatbank Metzler reagieren – und setzten ihre Bewertung aus

Der Ausverkauf bei der Aktie von BayWa hält unvermindert an: Nachdem die Papiere des Agrarhändlers zum Wochenstart um ein Drittel eingebrochen waren, verloren sie seitdem jeden Tag noch ein bisschen mehr. 22,25 Euro standen am Freitag der Vorwoche zum Handelsschluss auf Xetra noch auf dem Kurszettel der BayWA-Aktie, nach einem weiteren Rücksetzer um 4,5 Prozent am Donnerstag waren es noch 13,36 Euro. Hintergrund: Die Schulden beim einstigen Vorzeigeunternehmen sind so hoch, dass der Vorstand ein Sanierungsgutachten in Auftrag geben muss, wie am Wochenende bekanntgewordenen war.  Zwei Analysten sind erst mal raus.

Bewertung von BayWa ausgesetzt

Denn laut Medienberichten sehen sich Warburg Research und die Privatbank Metzler nicht mehr in der Lage, die BayWa-Aktie einzuschätzen. Sie setzten ihre Bewertung aus und zogen sich auf einen Beobachtungsposten zurück. Dass der Konzern einen Sanierungsgutachter an Bord geholt hat, „dürfte sich auch im Tagesgeschäft bemerkbar machen“, wird Warburg-Experte Oliver Schwarz von finanzen.net zitiert.

  • So könnte beispielsweise der Verkaufsprozess von Solar Trade zu einem abrupten Ende kommen
  • Zudem könnten Zulieferer auf Vorauskasse bestehen und auch die Refinanzierung teurer werden

Guido Hoymann von Metzler sehe die Aktie „jetzt ganz im Griff von Restrukturierungsnachrichten“ anstelle des operativen Geschäfts.

BayWa-Aktie verliert zwei Drittel an Wert

Der Agrarkonzern saß laut Wirtschaftswoche Ende 2023 auf 5,5 Milliarden Euro Schulden. Bei steigenden Zinsen werde das zunehmend zur Belastung. „Der geplante Verkauf des Handelsgeschäfts mit Solar-Paneelen und Wechselrichtern könnte frisches Geld in die Kasse spülen und die ärgsten finanziellen Sorgen lindern“, so der Bericht. Doch daraus wurde bisher nichts, „weil die Branche wegen massiver Überkapazitäten bei Solarmodulen und einer Dumping-Strategie der chinesischen Konkurrenz unter Druck steht“. Dieser Umstand hatte BayWa auch in Not gebracht. Seit ihrem Höchststand im August vergangenen Jahres hat die Aktie von BayWa rund zwei Drittel an Wert eingebüßt.

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