BayWa-Aktie: Das letzte Mittel?

BayWa scheint einige unwillige Gläubiger zum Mitziehen bei der angestrebten Rettung zwingen zu wollen, verunsichert damit allerdings auch manchen Anteilseigner.

Auf einen Blick:
  • BayWa denkt Medienberichten zufolge offenbar über ein sogenanntes Starug-Verfahren nach.
  • Die Enteignung bestehender Aktionäre ist aber wohl nicht vorgesehen.
  • Dennoch sorgt das Ganze für Unruhe an den Märkten.
  • Offiziell äußerte der Konzern sich noch nicht zu den Gerüchten.

Die BayWa AG steckt bekanntlich in einer tiefen Krise, hat dafür aber schon einen passenden Rettungsplan zur Hand. Dem wollen aber offenbar noch nicht alle Gläubiger zustimmen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, kämpft das Unternehmen noch mit einigen widerspenstigen Gesellen, welche mit einem neuen Ansatz zu ihrem Glück gezwungen werden könnten.

Konkret wird unter Verweis auf Branchenkreise darüber berichtet, dass BayWa wohl über ein Verfahren nach dem Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (Starug) nachdenkt. Da werden bei vielen Anlegern böse Erinnerungen an Leoni oder das laufende Verfahren bei Varta wach. Im schlimmsten Fall reichen die Möglichkeiten bis zu einer vollständigen Entwertung bestehender Aktien.

BayWa: Starug Light?

Allerdings ist derartiges den Gerüchten zufolge nicht geplant. Aktionäre sollen ihre Anteile behalten und auch die Forderungen der Gläubiger sollen nicht angetastet werden. Vorgesehen ist lediglich, die Tilgung von Krediten bis zum Jahr 2027 auszusetzen. Einige Insider berichten auch, dass allein mit der Androhung des Verfahrens auf weitere Unterstützung gehofft wird.

BayWa selbst äußerte sich zu den Spekulationen bislang nicht. Doch obschon nichts konkret dafür spricht, dass es zum nächsten Kahlschlag bei einem hiesigen Unternehmen kommen könnte, zeigten die Anleger sich am Freitag schwer verunsichert. An einem eigentlich freundlichen Handelstag setzte die BayWa-Aktie um 2,8 Prozent bis auf 11,98 Euro zurück.

Baywa AG Aktie Chart

Die quälende Ungewissheit

Die Skepsis bei dem Papier dürfte uns noch erhalten bleiben, solange es rund um die Sanierung noch offene Fragen gibt. Es gibt zwar keinen Grund, Panik zu verbreiten und schon vergleiche zu Varta zu ziehen. Doch ist es den Anlegern auch nicht zu verdenken, angesichts der schwierigen Ausgangslage bevorzugt auf Abstand zu gehen. Von der Seitenlinie aus lassen sich die weiteren Entwicklungen recht entspannt verfolgen.

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