Der letzte und verkürzte Handelstag am gestrigen Montag verlief weitgehend unaufgeregt. Den einen oder anderen Ausreißer gab es aber doch zu sehen. Ausgerechnet die schwer angeschlagene BayWa-Aktie machte mit einem Kursplus von knapp 17 Prozent auf sich aufmerksam und schloss das Jahr so oberhalb von zehn Euro ab.
Per Handelsschluss standen 10,62 Euro auf der Anzeigetafel. Zurückzuführen ist der spontane Kurssprung auf neue Details zur anstehenden Sanierung. Vorgesehen ist unter anderem eine Kapitalerhöhung, um 150 Millionen Euro einzunehmen. Ferner sollen massive Sparpläne und Verkäufe den Konzern wieder schlanker dastehen lassen.
Große Erleichterung bei BayWa
Verbindlich werden soll das Ganze bis Ende April. Die größte Erleichterung für die Aktionäre ist aber erst einmal, dass die Gläubiger die Füße noch etwas länger stillhalten. Eigentlich wären zum Jahreswechsel enorme Summen fällig geworden. Dem scheint sich BayWa nun noch einmal entziehen zu können. Gleichwohl bleibt allerdings offen, ob die Sanierungspläne langfristig den erhofften Erfolg bringen werden.
Die scheinbar hohen Kursgewinne vom Montag sind ebenfalls mit einer gehörigen Portion Vorsicht zu genießen. Denn auf Jahressicht ging es trotzdem noch um 66 Prozent in die Tiefe und aus charttechnischer Sicht konnte der Abwärtstrend noch längst nicht überwunden werden. BayWa startet mit guten Hoffnungen in das neue Jahr – mehr aber auch nicht.
Baywa AG Aktie Chart
Ist das schon eine Chance?
Gelingt der Turnaround, so ergeben sich natürlich sehr ansehnliche Chancen auf Renditen bei einer Trendwende an der Börse. Es ist jedoch stets eine heikle Angelegenheit, derartige Wetten mit einem Investment einzugehen. Auch wenn bei BayWa ein Scheitern wesentlich unwahrscheinlicher ist als bei vielen kleineren Pleite-Kandidaten, so gibt es längst keine Garantie dafür, dass die Anleger am Ende nicht doch noch weiter in Mitleidenschaft gezogen werden.
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