Ganz langsam schiebt sich die Aktie von BayWa in Richtung der 14-Euro-Marke. Am Montag notierten die Papiere im Xetra-Handel kurzzeitig bei 13,98 Euro, bevor es dann doch wieder auf 13,80 Euro zurückging, ein Plus von 0,44 Prozent. Dabei ist das zum Monatsbeginn grundsätzlich ausgehandelte Rettungspaket für den in Finanznot geratenen Agrarhändler noch immer nicht in trockenen Tüchern. Neben den Anlegern sind es vor allem die Landwirte, die bangen – und gegen die Verantwortlichen klare Worte finden.
BayWa-Rettungsplan verzögert sich
Noch fehlen laut Börsen-Zeitung aufgrund der Urlaubszeit entsprechende Unterschriften von Seiten der Banken, damit die vorgesehenen 400 Millionen Euro an BayWa fließen können. Diese sollen je zur Hälfte von den beiden größten Anteilseignern sowie den Gläubigerbanken kommen. Durch die Kapitalspritze soll eine Insolvenz des mit Milliarden verschuldeten Konzerns, der weltweit rund 24.000 Mitarbeiter beschäftigt, verhindert werden. Insbesondere Bauern haben für die Situation keinerlei Verständnis.
Es werde immer offensichtlicher, wie katastrophal die wirtschaftliche Lage des größten deutschen Agrarkonzerns BayWa sei, teilte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) vor dem Wochenende mit. „Das plötzliche Öffentlich werden der BayWa-Krise und die damit verbundene Unsicherheit, ob ihre Ernte überhaupt noch bezahlt wird, wenn sie an BayWa liefern, belastet die Bauernhöfe schwer“, sagt Lucia Heigl, bayerische Milchbäuerin und stellvertretende Bundesvorsitzende der AbL.
- Es sei zudem „völlig unverständlich, warum Bauernpräsident Rukwied, der im Aufsichtsrat der BayWa sitzt, immer noch schweigt“.
- „Warum werden keine konkreten Vorsorgemaßnahmen für die Sicherung der Gelder der Landwirte gefordert?“, fragt sich Heigl
AbL sieht in BayWa ein negatives Beispiel
Die BayWa sei einst mit dem echten Genossenschaftsgedanken gegründet worden, meint Ottmar Ilchmann, AbL-Landesvorsitzender Niedersachsen. „Da geht es für uns Bäuerinnen und Bauern eigentlich darum, gemeinschaftlich den Einkauf und Verkauf zu organisieren, uns zu bündeln und wirtschaftlich zu stärken“, sagt er. Die BayWa zeige beispielhaft, „wie dieser Genossenschaftsgedanke dem Expansionswahnsinn geopfert wurde“, so Ilchmann. Die BayWa-Aktie, in die auch viele Landwirte investiert sind, notiert derweil mit fast 60 Prozent im Jahresminus.
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