Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie der BayWa AG stürzt weiter ab. Die Notierungen sind in den ersten Stunden am Donnerstag annähernd um -3 % nach unten durchgereicht worden.
Der Grund liegt fast auf der Hand: Die Aktie schafft es schlicht und ergreifend nicht, gegen das noch vorhandene Misstrauen anzuarbeiten. So war vor kurzem eine „Lösung“ präsentiert worden, die Baywa über eine bestimmte Frist hilft. Zunächst einmal geht es bis zum 30. September. Wenn Baywa dann eine entsprechende Option zieht, wird die „Lösung“ bis zum 31.12. fortgesetzt.
Es geht um Überbrückung
Banken und Genossenschaftsbanken haben dem strauchelnden Konzern unter die Arme gegriffen. Alle Hilfen zusammen inklusive der Stundungen sollen sich auf 547 Millionen Euro summieren. Ein erheblicher Betrag, allerdings ist dies wie beschrieben nur eine Übergangsphase.
Im September soll die Unternehmensberatung Roland Berger hier ein Sanierungsgutachten vorlegen. Sicherlich mit den klassischen Fragen und Punkten: zum Beispiel dürfte definiert werden, ob eine Sanierung überhaupt möglich ist.
Im Vorfeld der jüngsten Finanzierungsrunde dürften sich die Banken indes schon spekulativ abgesichert haben, insofern ist die „Sanierung“ sicherlich auf den ersten Anschein möglich. Die Überbrückungszeit möchte die Baywa eigenen Angaben nach dazu nutzen, um die ersten Maßnahmen einzuleiten.
Es werden am Ende Beteiligungen geprüft, es werden sicherlich auch Stellenbedarfe neu strukturiert. Bis dato sind vor allem Lieferanten und Kunden laut geworden, so ist immer wieder zu hören. Besonders in der Pflicht bleiben einem Bericht nach aber die Banken.
Banken zittern – oder?
So wird nun die „SZ“ zitiert, die sich mit dem Fall auseinander gesetzt hat. Demnach üwrde z. B. die BRB, die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-Aktiengesellschaft annähernd 34 % der Anteile von Baywa haben. Die BRB wird an einer Sanierung und einer Rettung des Unternehmens also erhebliches Interesse haben – und mitfinanzieren.
Die BRB setzt sich zusammen aus mehr als 180 Raiffaisen- und Genossenschaftsbanken in Bayern. Die wiederum müssen „nun einen großen Teil der Hilfen für die Baywa finanzieren“ sowie direkte Kredite an die Baywa herausreichen, heißt es.
Größte Gläubiger der Baywa wären demnach allerdings die DZBank, die Landesbank Baden-Württemberg, die Commerzbank, die Deutsche Bank sowie die Commerzbank. Zahlreiche weitere Banken hätten der Baywa Kredite gegeben, um die sie nun fürchten.
Das bedeutet: Die „Überbrückung“, die hier zuletzt an den Börsen gefeiert wurde, war sicherlich auch Hilfe zur Selbsthilfe. Das Gebilde muss zunächst stabilisiert werden. Ob tatsächlich eine Sanierung gelingt, bis dato noch dazu ohne Sanierungsgutachten, dürfte weiterhin relativ offen sein.
Die Börsen feierten deshalb auch nur zwischenzeitlich die „Überbrückung“ als wohl vermeintliche „Rettung“.
Baywa AG Aktie Chart
Die Kursperformance der Baywa AG-Aktie
Was passieren kann
Die Börsen also misstrauen der Angelegenheit ersichtlich weiter. Die „SZ“ nun spekuliert auch auf die Zukunft. Die Baywa könne aufgespalten werden. Einige Teile würden ggf. verkauft (wie oben beschrieben).
Dabei geht es in Summe um gut 600 Beteiligungen, über die die Baywa verfügt. Eine bedeutende Beteiligung ist die Baywa Re – ein Unternehmen für die Energiewende. Die Baywa Re entwickelt sowohl Solar- wie auch Windenergieprojekte, aktuell offenbar mit hohen Schulden.
Die Baywa AG möchte die Mehrheit dieser Beteiligung verkaufen, zumindest aber auf weniger als 25 % verringern. Damit wäre das Unternehmen nicht mehr in der Pflicht, die Schulden des Unternehmens zu konsolidieren.
Die Zahl der Probleme also scheint allein mit Blick auf die umfassende Beteiligungslandschaft des Konzerns erheblich. Die Aktie wird aus der Wahrnehmung des Marktes damit unsicher bleiben.
Formal ist der Titel klar im Abwärtstrend. Der GD100 und die 100-Tage-Linie sind aus der Sicht der technischen Analysten recht deutlich unterschritten.
Damit ist wenig wahrscheinlich, dass z. B. Algorithmen in höherer Anzahl auf die Aktie springen – dies wiederum verlangt nach einem anderen Impuls: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden hier am Ende entscheidend sein. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Das Sanierungsgutachten fehlt noch immer. Deshalb sind größere Schwankungen, die wir aktuell sehen, normal. Auch Analysten scheinen teilweise sehr zögerlich zu sein.
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