Die Aktie der Leverkusener Bayer AG kommt zurzeit einfach nicht zur Ruhe. Grund hierfür sind immer neue Negativnachrichten im Zusammenhang mit Monsanto. So wegweisend der Kauf mittel- bis langfristig – Stichwort: grüne Biotechnologie – noch werden könnte, aktuell müssen Anleger sich Sorgen machen. Denn Erinnerungen an den Lipobay-Skandal werden wach.
Erinnerungen an den Lipobay-Skandal werden wach…
Damit diejenigen, die noch nicht so lange an der Börse aktiv sind, auch wissen, um was es im Lipobay-Skandal ging: Bayer hatte damals einen Cholesterinsenker namens Lipobay mit Genehmigung der FDA auf den Markt gebracht. Leider führte die Einnahme des Medikaments, insbesondere in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, zu starken Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen.
Aus diesem Grund nahm Bayer das Medikament schließlich am 8. August 2001 vom Markt. Da es jedoch bis dahin schon zahlreiche Opfer, zum Teil eben Todesopfer, gegeben hatte, kam es insbesondere in den USA zu einer Klagewelle gegen Bayer. Aufgrund der damaligen Sach- und Rechtslage schloss Bayer jedoch mit den meisten Klägern Vergleiche ab. Insgesamt kostete der Lipobay-Skandal das Unternehmen somit letztendlich weit über 1 Mrd. US-Dollar.
Gravierende Unterschiede zwischen den beiden Fällen!
In den nun vorliegenden Fällen sieht die Sache jedoch anders aus. So ist es bisher keinem Wissenschaftler gelungen einen empirischen Beweis zu liefern, dass Monsantos Glyphosat tatsächlich krebserregend ist. Insofern steht auch das bekannt gewordene Gerichtsurteil auf sehr wackligen Füssen. Bayer/Monsanto haben daher auch bereits Berufung gegen das Urteil angekündigt, einen Vergleich wird es wohl nicht geben. Insofern machen die Anleger an der Börse aktuell noch aus einer Mücke einen Elefanten. Allerdings häufen sich zurzeit auch die negativen News, denn wie heute bekannt wurde, möchte Kanada die Verwendung von Insektiziden aus dem Hause Bayer innerhalb von fünf Jahren beenden.
Zudem drohen weitere Klagen bzgl. Glyphosat in den USA, was natürlich Risiken birgt. Wenngleich die beiden Fälle daher nicht wirklich vergleichbar sind, sollte man aus dem damaligen Lipobay doch eine Lehre ziehen: Die Aktie kann im Zuge eines solchen Skandals tiefer fallen, als es fundamental gerechtfertigt wäre. Damals waren es in der Spitze mehr als -80% vom Top. Insofern wären Kursrückgänge in den Bereich um 60,00 Euro durchaus denkbar. Lassen Sie daher aktuell besser noch die Finger von dieser Aktie, auch wenn es Sie in den Fingern jucken mag!
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