Nach Jahren juristischer Dauerbelastung stuft Goldman Sachs die Bayer-Aktie erstmals wieder mit „Kaufen“ ein und hebt das Kursziel von 28 Euro auf 33 Euro an. Die Analysten verweisen darauf, dass die Zahl der noch anhängigen US-Klagen wegen des Unkrautvernichters Glyphosat zuletzt auf rund 60.000 bis 65.000 Fälle gesunken ist – ein deutlicher Rückgang binnen 18 Monaten.
Zusammen mit der im Juli erwarteten höchstrichterlichen Entscheidung, ob Sammelklagen künftig restriktiver behandelt werden, erkennen Analysten „eine realistische Chance auf das letzte Round-up der Prozesswelle“. Am Tag der Studie kletterte die Bayer-Aktie in Frankfurt um gut 4 Prozent; seit Jahresbeginn summiert sich das Plus damit auf rund 36 Prozent.
Bayer AG Aktie Chart
Bayer-Aktie: 2 Faktoren beflügeln Pharmafantasie!
Während das Agrargeschäft konsolidiert, liefert die Pharmasparte zwei positive Schlagzeilen. Erstens erteilte die US-Arzneimittelbehörde FDA Nubeqa (Darolutamid) in Kombination mit einer Hormontherapie die Zulassung für metastasierten hormonsensitiven Prostatakrebs. Das erweitert den adressierbaren Markt um schätzungsweise 8.000 Patienten pro Jahr und könnte Spitzenumsätze über 2 Milliarden Dollar ermöglichen.
Zweitens präsentierte Bayer auf einer Fachkonferenz Studiendaten, wonach die gleichzeitige Gabe des Herz-Nieren-Schutzmittels Finerenon mit dem Hemmer Empagliflozin die Nierenfunktion von Diabetikern gegenüber einer Monotherapie signifikant verbessert. Die Analysten rechnen deshalb mit einem beschleunigten Leitlinien-Update, das Finerenon den Weg in die Breite eröffnen würde. Beide Nachrichten verstärken das Narrativ, dass die Bayer-Aktie auch ohne Blockbuster-Neuzulassung in der Onkologie mittelfristig wieder wachsende Pharmaerlöse vorweisen kann.
Bewertung weiter im Krisenmodus – bietet aber Hebel!
Trotz der Kurserholung notiert die Bayer-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 für 2026 deutlich unter dem europäischen Pharma-Durchschnitt von etwa 15. Der Abschlag spiegelt einerseits die Restunsicherheit der Glyphosat-Klagen, andererseits den Schuldenberg von knapp 33 Milliarden Euro. Einige Marktteilnehmer schätzt jedoch, dass die Kombination aus höherer Pharma-Profitabilität, stabilen Saatgut-Cashflows und möglichen Veräußerungen nicht zum Kerngeschäft gehörender Sparten („Consumer Health light“) die Nettoverschuldung bis 2027 um fast 10 Milliarden Euro senken könnte.
Gelingt es, die juristischen Risiken einzugrenzen und gleichzeitig die Pipeline zu monetarisieren, dürfte die Bayer-Aktie schrittweise in Richtung ihrer Konkurrenten aufwerten. Investoren setzen daher auf zwei Hebel: fallende Rückstellungsquoten im Agrarrecht und steigende Margen im Herz-Nieren-Portfolio – beides Faktoren, die 2025 entscheiden, ob der Titel vom Sorgenkind zum nachhaltigen Turnaround avanciert.
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