Bayer verschafft sich Know-how aus den USA: Wie der Leverkusener Pharmakonzern kürzlich mitteilte, kaufe er eine exklusive Lizenz des US-BioTech-Unternehmens Dewpoint Therapeutics. Im Mittelpunkt soll demnach die Therapie von Herzkrankheiten bei Menschen mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) stehen, welche spezifische Mutationen aufweisen.
Bayer und Dewpoint: Leverkusener hatten bereits vor Jahren investiert
Bayer hatte bereits 2019 eine Kooperation mit den Amerikanern vereinbart und in das Unternehmen investiert. Dewpoint hatte den Deutschen damals Möglichkeiten eingeräumt, bestimmte Lizenzen zu erwerben. Nun wurde die erste dieser Optionen gezündet. Die Amerikaner erhalten hierfür eine Vorauszahlung sowie zusätzliche Zahlungen bei Erreichen bestimmter Meilensteine.
Das Ziel sei die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen. Hierfür soll die Expertise von Dewpoint mit der von Bayer kombiniert werden.
Zur Einordnung: Bei DCM handelt es sich um eine Erkrankung des Herzmuskels. Dabei vergrößern sich die Herzmuskel, sodass Blut nicht mehr effizient gepumpt werden kann. Die nun von Dewpoint bereitgestellte Lizenz konzentriert sich auf eine spezielle Variante von DCM, die Mutationen aufweist, welche zur Bildung krankheitsassoziierter Kondensate führen. Die Krankheit gilt als lebensbedrohlich. Bayer sieht entsprechend einen hohen medizinischen Bedarf.
Bayer-Aktie nach wie vor auf niedrigem Niveau
Die Bayer-Aktie verzeichnete am späten Dienstagvormittag ein Plus von 0,7 % auf 24,91 Euro (Stand: 05.11.2024, 11:30 Uhr). Auf 1-Jahres-Sicht stand der Titel zu dem Zeitpunkt mit 40,8 % im Minus. Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte an der Börse vor allem 2023 deutlich an Gewicht verloren, auch wegen der anhaltenden Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat, des hohen Verschuldungsgrades und der Befürchtung, dass Bayer laut Branchenkennern derzeit zu wenig neue Blockbuster-Medikamente in der Pipeline habe.
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