Bayer hat für die ersten 9 Monate solide Zahlen vorgelegt. Der Konzern hat mehr umgesetzt, dafür aber etwas weniger verdient. Der Umsatz stieg um rund 8% auf 28,5 Mrd €. Unterm Strich ging der Gewinn allerdings um 6,3% auf 4,92 € pro Aktie zurück. Wichtiger als die jüngsten Zahlen ist aber die umstrittene Übernahme des Saatgutherstellers Monsanto. Für rund 63 Mrd $ (inklusive eingekaufter Schulden) hat Bayer seinen ehemaligen Konkurrenten im Agrochemikalien-Bereich vollständig übernommen.
Damit stellt diese Akquisition eine der größten Übernahmen in der gesamten deutschen Börsengeschichte dar. Doch Bayer könnte sich hierbei verrechnet haben. Womit der deutsche Chemie-Riese offensichtlich nicht gerechnet hat, sind die zahllosen Rechtsstreitigkeiten, mit denen Monsanto in den USA noch belastet ist. Dort sind derzeit über 10.000 Klagen wegendes umstrittenen, vermeintlich krebserregenden Pflanzenschutzmittels Glyphosat gegen Monsanto anhängig.
Mit der Übernahme hat Bayer diese Probleme eingekauft. Der Konzern hat sich gegen einen vorzeitigen Rechtsvergleich ausgesprochen und lässt es somit auf die Gerichtsprozesse ankommen. Im Raum stehen Sonderbelastungen in Milliardenhöhe, die neben der eigentlichen Kernaufgabe stehen: die Integration eines Milliardenkonzerns in die festgefahrenen Strukturen eines DAXKonzerns. Bayer könnte sich mit der Übernahme überhoben haben.
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