Die Aktie von Bayer hat eine überaus erfolgreiche Woche hinter sich. 19,65 Euro lautete der Schlusskurs auf Xetra noch vor Wochenfrist, an diesem Freitag gingen die Papiere des Pharma- und Agrarkonzerns bei mehr als 21 Euro aus dem Handel. Was zunächst verwundert, war Bayer in der Nacht zum Mittwoch doch in den USA von einer Jury auf insgesamt 100 Millionen Dollar Schaden- und Strafschadenersatz verurteilt worden in einem Fall, bei dem es um mutmaßliche Gesundheitsschäden durch PCB an einer US-Schule ging. Doch zum einen hätte die Summe noch weitaus höher ausfallen können, zum anderen liegt die Hoffnung des Konzerns an anderer Stelle.
Bayer gewann in elf von 15 Fällen
Denn in der Tat „begrüßte“ Bayer das Urteil, in dem die Jury in elf der insgesamt 15 Anklagen zu Gunsten des Unternehmens entschieden hat. Doch auch die vier Urteile gegen den Konzern will Bayer anfechten, „um eine Aufhebung oder zumindest eine Reduktion des überhöhten Schadenersatzes zu erreichen“, wie es hieß. Mehr noch: Der Prozess muss nach Ansicht von Bayer „eventuell ohnehin neu verhandelt werden“, weil das Gericht nicht das Urteil des Obersten Gerichts des US-Bundesstaates Washington abgewartet habe.
- Vor dem Supreme Court sollen ab Februar mehrere grundlegende Fragen geklärt werden, etwa ob Strafschadenersatz bei den Fällen dieser Schule überhaupt zulässig sei
- Das Gericht hat aus Bayer-Sicht unzulässiger Weise Haftungsrecht aus den US-Bundesstaaten Washington und Missouri vermischt
Haben Kunden Monsanto von Haftung freigestellt?
Und so rechnet sich der Chemiekonzern, der sich die PCB-Klagen ebenso wie die wegen Glyphosat durch die Monsanto-Übernahme 2018 ins Haus geholt hat, gute Chancen aus, die Kosten für die PCB-Rechtsstreitigkeiten von ehemaligen Kunden erstattet bekommen. Ein Großteil der Abnehmer habe Monsanto damals von der Haftung freigestellt, um im Gegenzug in den 1970ern weiterhin PCB zu erhalten, behauptet Bayer. Ein Urteil ist nicht vor dem Sommer zu erwarten.
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