Liebe Leserin, Lieber Leser,
ein neues Jahr ist angebrochen und genauso ruhig wie auf den Straßen heute Morgen geht es auch an der Börse zu, welche sich heute noch eine Auszeit gönnt. Daraus ergibt sich die Gelegenheit, etwas innezuhalten und sich mit möglichen Chancen für 2025 zu beschäftigen. Solche scheinen die Analysten bei der schwer angeschlagenen Aktie von Bayer zu erkennen.
2024 war für jene ein Jahr zum Vergessen. Der Kurs stürze um knappe 44 Prozent weiter in die Tiefe und schlug am Montag bei müden 19,31 Euro auf. Nicht weit davon entfernt lauert das 20-Jahres-Tief (!) und es ist wohl kaum auszuschließen, dass in naher Zukunft nicht noch weitere Tiefstände erreicht werden. Denn offen gestanden fehlt es derzeit an einer konkreten Aussicht auf Besserung. Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat bestehen unverändert und auch die drohende Patentklippe ist noch ungelöst, von den hohen Schulden ganz zu schweigen.
Bayer: Kursverdopplung in Sicht?
Gerade deshalb lassen die Einschätzungen der Analysten rund um Bayer aufhorchen. Dass die Aktie noch mehr abgestraft werden wird, damit rechnet aktuell offenbar niemand. Laut „MarketScreener“ gibt es zwar nur fünf Kaufempfehlungen und 15 neutrale Positionen. Dafür aber auch keine einzige negative Einschätzung.
Zudem beläuft sich das durchschnittliche Kursziel auf satte 45,10 Euro und stellt damit mehr als eine Kursverdopplung in Aussicht. Am unteren Ende der Prognosespanne stehen lediglich 22 Euro, damit aber noch immer etwa 14 Prozent mehr als zum letzten Schlusskurs. Im Schnitt trauen die Börsenprofis dem Papier für 2025 Kurse von etwa 28 Euro und damit eine potenzielle Verbesserung von 45 Euro zu.
Bayer AG Aktie Chart
Bayer kann sich nicht ausruhen
Solche Vorhersagen sind ein angenehmer Kontrast zum katastrophalen Abwärtstrend der letzten Jahre. Entspannt zurücklehnen können sich Unternehmen und Aktionäre deshalb aber noch lange nicht. Geknüpft sind die Kursziele letztlich auch an Erwartungen an Bayer. Es muss in diesem Jahr etwas vorangehen, und das ganz besonders bei den größten Baustellen. Gelingt es Bayer nicht, für neue Impulse zu sorgen, so werden die Kursziele sich absehbar auch noch weiter in Richtung Süden bewegen. Auf lange Sicht ist ein solcher Trend auch bei den Analystenmeinungen längst feststellbar.
Ein Auge werden die Märkte auch weiterhin auf Rechtsstreitigkeiten in den USA haben, welche potenziell für Belastungen in Milliardenhöhe sorgen könnten. Viel wurde im Jahr 2024 darüber diskutiert, wie sich Bayer solcher Unannehmlichkeiten vollständig entledigen könnte. Das Unternehmen gab auch zu verstehen, an solchen Lösungen zu arbeiten, ohne jedoch weitere Details zu nennen. Getan hat sich bis heute aber nur ausgesprochen wenig. Vor Gericht gab es im vergangenen Jahr sowohl Erfolge als auch Rückschläge, wie auch schon in den Jahren zuvor.
Kein Grund zur Eile
Ein Comeback von Bayer in 2025 ist durchaus ein mögliches Szenario und es könnte sehr ansehnliche Gewinnchancen mit sich bringen. Noch fehlt es aber an konkreten Indizien, die für eine solche Entwicklung sprechen würden. Solange die Lage sich derart gestaltet, gibt es für Anleger auch noch keinen Handlungsdrang. Allenfalls auf der Watchlist lässt sich die Entwicklung verfolgen, um eine mögliche Einstiegsgelegenheit nicht zu verpassen. Sollten zuvor neuerliche Hiobsbotschaften die Runde machen, wäre dies von der Seitenlinie aus aber sehr viel besser zu ertragen. Das neue Jahr beginnt für Bayer an der Börse letztlich optimistisch, aber noch lange nicht euphorisch.
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