Liebe Leserin, lieber Leser,
BASF und die gesamte Chemiebranche sind zyklisch. Das ist keine Neuigkeit. Umso überraschender ist das scheinbar grenzenlose Erstaunen vieler Investoren und mancher Analysten, dass nun einmal der wirtschaftliche Erfolg dieses Unternehmens hauptsächlich von Welt-Konjunktur abhängt. „Brummt“ die Wirtschaft weltweit geht es BASF gut, tut sie das nicht, sinken die Gewinne. So einfach ist das.
Der Blick nach China
Ein großer, wenn nicht sogar der größte Faktor für die Weltwirtschaft, ist die wirtschaftliche Entwicklung in China. Das Reich der Mitte hatte ja seit 2020 hauptsächlich wegen Corona und den damit verbundenen Maßnahmen eine „Konjunkturdelle“. 2020 lag das Wachstum bei nur 2,2%. 2021 waren es wieder 8,1%. 2022 konnten nur 3% ausgewiesen werden. Das ist für chinesische Verhältnisse deutlich zu mager und liegt weiter unter dem, was die Staatsführung „ausgerufen“ hatte. Auch für 2024 rechnen Experten mit eher schwachen 5,5%. Ein solches für chinesische Verhältnisse mageres Wachstum bedingt natürlich einen weitaus geringeren Bedarf an Produkten auch der chemischen Industrie und trifft deswegen BASF recht hart. Aber bevor jetzt „Katerstimmung“ aufkommt, sollten wir einen Blick auf die Geschäftszahlen und vor allem die Erwartungen für das Jahr 2024 und 2024 werfen.
So schlimm ist die Lage nun wirklich nicht!
Die Mehrheit der Analysten rechnet für die BASF-Aktie für 2024 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,6 und für 2024 von nur 9,51. Zum Vergleich: In den Jahren 2016 bis 2022 lagen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse im Mittel deutlich höher. 2022 war übrigens sogar ein Verlustjahr. Hier wurde ein Fehlbetrag von -0,70 Euro pro Aktie generiert. Insgesamt kann ich die erwarteten Bewertungen für 2024 und 2024 nur als relativ günstig bezeichnen.
Dividendenjäger aufgepasst
BASF überzeugte für das Geschäftsjahr 2022, das wie gesagt eher schlecht war, mit einer aktionärsfreundlichen Ausschüttung in Höhe von 7,33%. Für 2024 wird dieser Wert aller Voraussicht nach im gleichen Bereich liegen. Hier erwarten die meisten Analysten 7,31% und für 2024 sollen es 7,38% werden.
Mein Fazit: Es ist (fast) alles in Butter bei der BASF-Aktie
Momentan kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei der BASF nur noch die „üblichen“ Probleme eines Unternehmens gesehen werden. Nachrichten über die „unerträglich“ hohen Energiekosten für die energiehungrige BASF nehmen mehr Raum in der Berichterstattung als die soliden Geschäftszahlen und der Ausblick ein. Ein kleiner Hinweis: Es könnte durchaus sein, dass die „Jammerei“ von BASF als Druckmittel in den Verhandlungen über billigen Industriestrom zu verstehen ist. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, war die Taktik erfolgreich. Aktuell liegen wir hier im Schnitt bei 20 Cent. SPD und Grüne haben schon die Bereitschaft signalisiert, einen Zielkorridor zwischen 5 bis 7 Cent anzustreben. Die Differenz zum Marktpreis wird dann mit Steuergeldern subventioniert. (Ja, ich habe auch irritiert geguckt, als ich mich an meinen Strompreis erinnert habe.)
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