Beschwichtigung aus Ludwigshafen: Wie BASF-Boss Martin Brudermüller kürzlich den Publikationen der Funke Mediengruppe verriet, müssen sich die deutschen Verbraucher auch in dieser Wintersaison keine Sorgen wegen möglichen Gasengpässen machen.
So sei der russische Staatskonzern Gazprom „seit 30 Jahren ein absolut verlässlicher Geschäftspartner“. Gazprom ist für einen großen Teil der nach Deutschland gelieferten Gasmenge verantwortlich. Hiesige Kooperationspartnerin der Russen ist unter anderem die BASF-Tochter Wintershall, die beispielsweise auch am umstrittenen Pipeline-Projekt Nord Stream 2 beteiligt ist.
Brudermüller fordert Russlands Wiedereingliederung in G8
„Wenn es bei uns schnell kalt wurde und wir mehr Gas brauchten, war Gazprom das einzige Unternehmen, das schnell die Ventile öffnete, damit genügend Gas nach Deutschland kam“, betonte Brudermüller auf die Nachfrage, ob die Lieferungen wegen der Russland-Sanktionen in Gefahr seien. Anstatt das Land mit Sanktionen zu belegen, sollte man Russland vielmehr wieder in die G8-Gruppe zurückholen, so der seit Mai amtierende Konzernboss. Russland war nach der viel kritisierten Aneignung der ukrainischen Krim-Halbinsel aus jenem informellen Staaten-Zusammenschluss ausgeschlossen worden. Seither firmiert das Netzwerk offiziell wieder als G7.
Brauchen „starkes Europa“
Weiter müsse sich Deutschland künftig stärker an China orientieren: „Von den Chinesen können wir lernen, wie man sich langfristig strategisch positioniert und die Ziele mit voller Kraft verfolgt“, sagte der Manager. Hinsichtlich des schwelenden Konflikts zwischen dem Reich der Mitte und den USA forderte Brudermüller indes ein handlungsfähiges Europa. „Die Welt ordnet sich gerade neu – und zwar zwischen China und den USA. Im Kräftemessen dieser beiden Machtblöcke braucht die Welt dringend einen Antipoden, und das wäre ein starkes Europa.“
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