Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BASF ist mit einem ordentlichen Aufschlag in den Handel nach Ostern gestartet. Um 1,1 Prozent ging es mit dem Chemietitel in den ersten Minuten im Xetra-Handel nach oben auf 48,97 Euro. Wettbewerber Bayer schafften nur halb so viel: Die Papiere des Leverkusener Chemieunternehmens legten um 0,5 Prozent auf 60,85 Euro zu. Insgesamt allerdings hatte Bayer in den letzten Wochen die Nase an der Börse vorn, was die Analysten tatsächlich so vorausgeahnt hatten.
Analysten bei BASF-Aktie vorsichtig
Denn bei BASF sind sich die Experten zwar nicht ganz einig, was den mittelfristigen Kursverlauf anbetrifft, allzu viel trauen sie der Aktie des Chemieunternehmens allerdings mehrheitlich nicht zu. Mit am positivsten gestimmt ist noch die Deutsche Bank. Sie hat die Einstufung für BASF Ende März auf „Buy“ bei einem Kursziel von 60 Euro belassen. Doch selbst dieser Wert belässt aktuell weniger als ein Viertel an Aufwärtspotenzial.
Für Jefferies hat BASF sein Potenzial sogar bereits ausgeschöpft: Nach einem Gespräch mit einem Branchenexperten hatte das Analysehaus die Aktie Anfang April auf „Hold“ belassen, das Kursziel von 49 Euro entspricht ungefähr der aktuellen Bewertung. Mittelfristig seien die Aussichten für die europäischen Produzenten von Basischemikalien nicht rosig, begründete Analyst Chris Counihan Anfang April seine Skepsis. Alternde Produktionsanlagen und eine schwächere Konjunktur sprächen dafür, „dass nicht alle Fabriken die nächste Dekade überleben dürften“, so das Urteil.
Kursziele für BASF eher durchwachsen
Insgesamt liegt das durchschnittliche Kursziel für die BASF-Aktie aus derzeit zwölf Analysen unterschiedlicher Häuser laut finanzen.net nur unwesentlich höher bei 54,27 Euro. Die Stimmungslage unter den Experten ist denn auch eher durchwachsen.
Kursziel | Kurspotenzial | |
Deutsche Bank | 60,00€ | +23,15% |
Goldman Sachs | 51,00€ | +4,68% |
Jefferies | 49,00€ | +0,57% |
UBS | 42,00€ | -13,79% |
Besonders kritisch zeigt sich die schweizer UBS, die BASF für sogar überwebwertet hält. Die Großbank hatte den fairen Wert für die Papiere vor knapp drei Wochen gar von 43 auf 42 Euro gesenkt und die Einstufung folglich auf „Sell“ belassen. Analyst Andrew Stott rechnete mit einem schwachen Jahresstart. Auch der Markt setze mehr auf das zweite Halbjahr, hieß es.
Bayer-Aktie liegt bei Analysten vorn
Deutlich positiver sieht die schweizer Bank die Lage beim Leverkusener Wettbewerber: Die UBS erhöhte das Kursziel für die Bayer-Aktie Ende März sogar leicht von 99 auf 100 Euro und beließ die Einstufung dementsprechend auf „Buy“. Keine Überraschung, sieht Analyst Michael Leuchten doch derzeit ein Aufwärtspotenzial bei den Papieren von mehr als 60 Prozent. Der Aufschwung im Pharma-Geschäft der Leverkusener sei „auf einem guten Weg“, schrieb er.
Ähnlich zuversichtlich bezüglich der Konzernentwicklung ist Bernstein Research: Das US-Analysehaus senkte zwar seine 2024er-Gewinnschätzung je Aktie, wegen niedrigerer Margen im Pharma- und Konsumentengeschäft sowie Währungseffekten, wie es hieß. Analyst Gunther Zechmann aber glaubt weiter daran, dass der starke Zyklus im Agrargeschäft in diesem Jahr anhalten wird. Er beließ die Einstufung für Bayer nach Quartalszahlen Anfang März daher auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 94 Euro.
Die meisten Experten raten bei Bayer zum Kauf
In seinem Optimismus ist der Experte nicht allein. Nicht ein Analyst empfiehlt nach Informationen von finanzen.net derzeit, die Bayer-Aktie zu verkaufen.
- Acht empfehlen, die Papiere zu kaufen
- Drei raten zum Halten der Bayer-Aktie
- das durchschnittliche beträgt 75,40 Euro
Damit liegt die Expertenschätzung knapp ein Viertel über dem derzeitigen Kursniveau. Ein Überblick über die aktuellen Einschätzungen:
Kursziel | Kurspotenzial | |
UBS | 100,00€ | +64,34% |
Bernstein Research | 94,00€ | +54,48% |
Deutsche Bank | 79,00€ | +29,83% |
Credit Suisse | 57,00€ | -6,33% |
Lediglich das Kursziel der Credit Suisse ist damit bereits überschritten. Und doch war man bei der schweizer Bank grundsätzlich nicht abgeneigt: Mit dem neuen Chef Bill Anderson richte sich der Blick der Investoren wieder auf die langfristige Strategie des Agrarchemie- und Pharmakonzerns, schrieb Analyst Dominic Lunn nach den jüngsten Geschäftszahlen. Mit seinen Erfahrungen im Pharmageschäft dürfte sich der neue Top-Manager „als wertvoll für Bayer erweisen“.
Kursentwicklung im April auch bei BASF positiv
Die Anleger, die beide Chemietitel bis Ende März nach unten geschickt hatten, gingen mit diesen Einschätzungen zu BASF und Bayer offenbar zuletzt konform: Im Laufe des Aprils verbesserten sich beide Chemietitel wieder, doch einer noch etwas stärker als der andere.
Während die BASF-Aktie weiter leicht im Monatsminus notiert, haben sich die Anteilscheine von Bayer ins Plus gerettet. Noch deutlicher wird die unterscheidliche Entwicklung, betrachtet man das vergangene Vierteljahr.
Bayer investiert in der Ukraine
Auch operativ machte Bayer jüngst Schlagzeilen: Man investiere von 2024 an insgesamt 60 Millionen Euro in seine Aufbereitungsanlage für Maissaatgut im ukrainischen Pochuiky, hieß es. „Damit unterstreicht das Life-Science-Unternehmen sein Engagement in der Ukraine, stärkt sein Crop-Science-Geschäft im Land und trägt zum Wiederaufbau der Wirtschaft bei“, wie es hieß. Die Investition umfasst demnach eine neue Trockenanlage, landwirtschaftliche Geräte, Lagerstätten sowie den Bau von zwei Luftschutzbunkern, „um die Sicherheit der ukrainischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten, die vor Ort unter sehr schwierigen Bedingungen arbeiten“.
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