BASF- und Bayer-Aktie: Haben sie sich blenden lassen?

Das Börsenjahr war für den Chemiekonzern BASF wahrlich kein Erfolg. Richtig gelitten aber hat die Aktie von Bayer. Das hat Gründe.

Auf einen Blick:
  • Die BASF-Aktie wird das Jahr 2024 wohl im Minus beenden
  • Konkurrent Bayer hat hingegen einen echten Absturz erlebt
  • Vor allem das schwächelnde Agrargeschäft hat die Bilanz verhagelt
  • Die Kursziele sind für BASF und Bayer gleichermaßen zurückhaltend

Liebe Leserin, lieber Leser,

noch ist das Börsenjahr nicht ganz zu Ende. Doch bereits jetzt kann wohl festgestellt werden, dass es nicht unbedingt das beste für den Chemieriesen BASF war. Sollte nicht noch ein Weihnachtswunder geschehen, wird die Aktie 2024 wohl im Minus beenden. Und doch ist der Abschlag, ob nun knapp zweistellig oder nicht, im Vergleich überschaubar. Richtig gebeutelt hat es die Bayer-Anleger, die froh sein müssen, wenn die Aktie das Jahr nicht mit einem Minus von 50 Prozent abschließen wird. Dabei befanden sich zum Jahresanfang unter den Analysten noch vor allem Bayer-Fans – vielleicht haben sie sich vom Erfolg der Fußballmannschaft von Bayer 04 Leverkusen blenden lassen.

Bayer leidet unter schwachem Agrargeschäft

Denn tatsächlich hatten nicht wenige Beobachter eher Bayer denn BASF auf dem Zettel, wenn es um eine mögliche Erholung im Jahr 2024 geht. So hatte das Analysehaus Bernstein Research am 24. Januar die Aktie positiv                gesehen und ein Kursziel von 51,00 Euro ausgegeben. Die US-Bank Morgan Stanley ging Anfang Januar sogar noch von einem Euro mehr aus. Deutlich konservativer, so konnte man damals meinen, waren UBS und JPMorgan unterwegs, die die Bayer-Aktie jeweils bei 34 Euro sahen – und selbst damit schwer danebenlagen.

Angesichts des schwächelnden Agrargeschäfts und millliardenschweren Glyphosat-Klagen, die weiterhin in den USA anhängig sind, mussten die Beobachter im Laufe des Jahres immer weiter zurückrudern. Laut finanzen.net sehen die Kursziele mittlerweile so aus:

  • UBS AG: 22,00 EUR
  • JP Morgan: 25,00 EUR
  • Bernstein Research, 30,00 EUR

Selbst die DZ-Bank kürzt Bayer-Kursziel

Sie alle haben ihre Einschätzung für Bayer inzwischen auf „Halten“ zurückgenommen. Einzig Morgan Stanley steht in der Auflistung nach wie vor mit einer Kaufempfehlung und dem inzwischen recht surreal anmutenden Kursziel von unverändert 52 Euro. Dies allerdings erklärt sich durch den Umstand, dass die US-Bank ihre Einschätzung zu Bayer seit Januar schlicht nicht mehr aktualisiert hat. Andere hingegen schon. Darunter etwa die DZ Bank.

Sie hatte den fairen Wert für Bayer Ende November von ebenfalls ambitionierten 40 auf jetzt 30 Euro gesenkt, die Einstufung allerdings auf „Kaufen“ belassen. Analyst Peter Spengler begründete den neuen fairen Wert mit einem „in seinem Bewertungsmodell vorgenommenen Risikoabschlag für die Crop-Science-Sparte des Pharma- und Agrarchemiekonzerns“, wie er schrieb. Darüber hinaus laste der voraussichtliche Druck auf die Profitabilität im kommenden Jahr auf der Aktie. Für eine Kaufempfehlung aber reichte es offenbar dennoch.

Analysten bei BASF ohnehin vorsichtig

Es scheint ein letzter Vertreter der Bayer-Fans zu sein, während die Analysten-Mehrheit den Leverkusener Konzern mittlerweile ebenso kritisch sieht, wie dies beim Chemieriesen BASF bereits seit längerem der Fall war. Und klar, auch die Ludwigshafener litten, insbesondere aufgrund der hohen Energiepreise. Doch der Abschlag am Aktienmarkt hielt sich zuletzt doch eher in Grenzen. Die Kursziele der Analysten aber sind und bleiben so vorsichtig wie beim Wettbewerber Bayer.

  • Deutsche Bank: 55,00 EUR
  • UBS: 47,00 EUR
  • Warburg Research: 52,60 EUR
  • Goldman Sachs: 57,00 EUR

Lediglich Goldman Sachs erkennt aktuell mehr als 30 Prozent Kurspotenzial für die BASF-Aktie. Eine Kaufempfehlung gab es am Donnerstag dieser Wochen obendrein. Analystin Georgina Fraser passte ihre Schätzungen mit Blick auf den Bericht zum vierten Quartal an, wie sie schrieb. Fraser senkte ihre aktuellen Prognosen, hob die für 2025 und 2026 aber etwas an. Sie bleibe jedoch „noch unter dem Konsens“.

Spekulationen über russisches Gas

Weitaus skeptischer war zuletzt die schweizer UBS: Sie hatte hat die Einstufung für BASF am 9. Dezember auf „Neutral“ belassen. Auch beim Kursziel blieb Analyst Geoff Haire deutlich unter der US-amerikanischen Kollegin von Goldman Sachs. Eines der meistdiskutierten Themen in der europäischen Chemieindustrie sei die Frage, was wäre, wenn russisches Gas wieder stark nach Europa flösse, schrieb Haire laut Medienberichten in einer Branchenstudie.

Ein Waffenstillstand Russlands mit der Ukraine würde den Risikoaufschlag verringern, zu mehr Export und damit zu deutlich sinkenden Gaspreisen führen, glaubt er. Im Chemiesektor würden BASF, Covestro, Lanxess und in gewissem Maße auch Yara am meisten profitieren. Ob es dazu kommt, ungewiss. Für eine Kaufempfehlung für die Papiere des Chemiekonzerns reichte es wohl auch aus diesem Grund nicht.

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

BASF weihte Forschungstechnikum ein

Dafür sorgte das Unternehmen selbst jüngst für eine gute Nachricht: Man habe das neue Katalysator- und Feststofftechnikum in Ludwigshafen eingeweiht, meldete BASF am 12. Dezember. Mit diesem Forschungstechnikum werde das Unternehmen Chemiekatalysatoren im Pilotmaßstab herstellen „und damit seinen Kunden weltweit in Zukunft schneller innovative Technologien anbieten könnenhieß es. Zudem werden dort laut Mitteilung neue Verfahren und Prozesse für die Verarbeitung und Herstellung von Feststoffen entwickelt.

„Unser neues Katalysator- und Feststofftechnikum bietet uns die Möglichkeit, durch eine hochmoderne Verfahrensforschung innovative Katalysatoren und Prozesstechnologien fokussierter und schneller zu entwickeln, die unsere Kunden und wir dringend für die grüne Transformation benötigen“, sagt Helmut Winterling, Leiter der globalen Forschung bei BASF. Es sei zudem „eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Forschung und Entwicklung am Standort Ludwigshafen“.

BASF-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BASF-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BASF-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BASF-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BASF: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre BASF-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu BASF. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

BASF Analyse

BASF Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu BASF
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose BASF-Analyse an

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)