BASF, der weltgrößte Chemiekonzern mit Sitz in Ludwigshafen, steckt mitten im größten Konzernumbau seit Jahren. Nun sorgt eine Nachricht für neue Bewegung: Der niederländische Spezialchemiekonzern Akzo Nobel interessiert sich laut Medienberichten ernsthaft für das verbliebene Lacke-Geschäft der Deutschen.
Akzo Nobel zeigt Interesse: Gespräche laufen im Hintergrund
Laut Informationen des „Het Financieele Dagblad“ sondiert Akzo Nobel derzeit Möglichkeiten, Teile der BASF-Coatings-Sparte zu übernehmen. Finanzchef Maarten de Vries ließ das Thema bei der Bilanzpressekonferenz offen, während BASF offiziell bestätigt, verschiedene strategische Optionen für das Lackgeschäft zu prüfen. Besonders bemerkenswert: Auch Private-Equity-Gesellschaften und Investorenkonsortien haben Interesse signalisiert.
Frischer Wind durch BASF-Umbau
Hintergrund der Überlegungen ist der massive Umbauplan von BASF-CEO Markus Kamieth. Angesichts anhaltender Gewinneinbrüche und eines schwächelnden Chemiegeschäfts hatte das Management bereits im September 2024 eine tiefgreifende Strategieanpassung angekündigt. Dazu gehören der Verkauf ganzer Sparten, die Vorbereitung eines Börsengangs für das Agrargeschäft sowie eine schmerzhafte Dividendenkürzung – die erste seit 2010.
Coatings-Sparte könnte Milliarden bringen
Nach dem jüngst verkauften Brasilien-Geschäft (1,15 Milliarden US-Dollar) könnte der nächste Schritt folgen: der Verkauf der noch verbliebenen Fahrzeug- und Reparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen. Analyst Sebastian Bray von der Privatbank Berenberg schätzt den Wert dieser Aktivitäten auf 4,0 bis 4,5 Milliarden Euro. Ein Verkaufserlös in dieser Größenordnung würde BASF erheblichen finanziellen Spielraum verschaffen.
BASF Aktie Chart
BASF-Aktie legt leicht zu – erste Reaktionen am Markt
Anleger reagierten positiv auf die neuen Übernahmegerüchte. Im Tradegate-Handel kletterte die BASF-Aktie am Montagmorgen um 0,52 Prozent auf 45,16 Euro. Der Markt setzt offenbar auf weitere Fortschritte beim Konzernumbau – und darauf, dass durch gezielte Verkäufe dringend benötigte Mittel freigesetzt werden, um die Schuldenlast zu verringern und Investitionen in wachstumsstärkere Bereiche zu ermöglichen.
Stellenabbau und Werkschließungen im Heimatwerk Ludwigshafen?
Neben dem Umbau im Portfolio plant BASF auch harte Einschnitte in der Heimat. Im Rahmen des milliardenschweren Sparprogramms stehen weitere Werksschließungen und ein Stellenabbau am Standort Ludwigshafen bevor – konkrete Zahlen hat das Unternehmen bislang nicht genannt.
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