BASF will verstärkt auf den Bereich E-Mobilität setzen und erweitert zu diesem Zweck sein Geschäft mit Batteriematerialien in Nordamerika. Bis zum Jahr 2025 soll zunächst ein Standort im kanadischen Quebec entstehen. Zudem unterzeichnete das Unternehmen eine Vereinbarung, um sich ein Grundstück in der Stadt Bécancour zu sichern. Dort könnten dann weitere Anlagen zum Recycling von Batterien entstehen.
BASF hat bereits Produktionsstandorte für Katoden-Materialien in Nordamerika. Da dort derzeit eine Vielzahl von Investitionen in Elektrofahrzeuge und die entsprechende Infrastruktur angekündigt wird, ist der Landerwerb in Kanada, Mexiko und den USA Teil der E-Mobilitätsstrategie der Ludwigshafener.
Zurück in Gewinnzone, trüber Ausblick
Nach einem schwierigen ersten Corona-Jahr hat der Chemieriese zuletzt wieder zurück in die Gewinnzone gefunden. So schaffte es das Unternehmen 2021 den Fehlbetrag von -1,1 Milliarden € aus dem Vorjahr in einen Nettoüberschuss von 5,6 Milliarden € zu drehen. Obwohl sich die Ludwigshafener mit höheren Preisen für Rohstoffe, Energie und Logistik konfrontiert sahen, profitierte man letztlich noch stärker von steigenden Mengen.
BASF hatte bei der Bilanzvorstellung von 10 Tagen jedoch auch schlechte Nachrichten auf Lager: Aufgrund von Knappheiten und anhaltend hohen Preisen rechnet der Vorstand für das laufenden Geschäftsjahr mit leicht rückläufigen Einnahmen und Margen. Die Meldung hatte einen Kursrutsch der BASF-Aktie um fast -5% verursacht.
Nur Ärger mit Wintershall
Vor dort aus ging es für den Titel fortan -15% weiter Richtung Tal. Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind Anleger stark verunsichert in Bezug auf die Tochtergesellschaft Wintershall Dea. Die Öl- und Gastochter, an der der russische Partner Letter One ein Drittel der Anteile hält, hatte bekannt gegeben, die Finanzierung der Nord-Stream-2-Pipeline in Höhe von rund einer Milliarde € abzuschreiben. Da die Bundesregierung das Projekt angesichts des russischen Aggression wohl endgültig auf Eis gelegt hat, überrascht die Entscheidung von Wintershall nicht.
BASF würde die Mineralöl-Tochter gerne mittels eines Börsengangs loswerden, da sie nicht in die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns passt. Aufgrund von Einwänden des russischen Partners ist ein IPO jedoch bereits mehrfach verschoben worden. Bei der jüngsten Bilanzpressekonferenz hatten die Ludwigshafener angekündigt, notfalls den Rechtsweg zu beschreiten, um den Börsengang im nächsten Jahr zu realisieren.
Der Chemieriese will all seine Geschäftsfelder zu einer Kreislaufwirtschaft umwandeln, um das Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Sich von seinem Old-Economy-Bereich zu trennen ist nur konsequent – insbesondere, da nun kriegsbedingt eine Eiszeit in den deutsch-russischen Beziehungen angebrochen ist.
Dividende top, Aktie volatil
Obwohl die 2021 stark gelaufenen Geschäfte im neuen Jahr durch anhaltend hohe Preise beeinträchtigt werden, können Anleger mit einem BASF-Investment aus meiner Sicht nichts falsch machen. Hohe Investitionen für die Nachhaltigkeits-Transformation des Konzerns werden zwar auch zu vorübergehender Wachstumsstagnation führen; an der progressiven Dividendenpolitik wird das jedoch nichts ändern: Die Ausschüttung von 3,40 € je Aktie entspricht bei aktuellen Kursen einer Dividendenrendite von über 6,6% – Topwert im DAX.
Dem konnte auch BASF-Vorstand Melanie Maas-Brunner nicht widerstehen: Zu einem Durchschnittspreis von 56,44 € sicherte sie sich letzte Woche knapp 113.000 Anteilsscheine ihres Unternehmens. Da die Aktie aufgrund des Ukraine-Krieges volatil bleiben dürfte, werden Investoren in den kommenden Wochen durch Kursrücksetzer einige günstige Einstiegsgelegenheiten erhalten.
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