Nach einem Rekordjahr rüstet sich die BASF-Tochter Wintershall für den Ausbau der brasilianischen Ölförderung. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag unter Berufung auf Unternehmensangaben.
Brasilien biete „großes Potenzial“
„Zu unserem Wachstumskurs gehört es, dass wir auch in neuen Regionen aktiv sind, und Brasilien bietet großes Potenzial“, betonte demnach Wintershall-Boss Mario Mehren. Dort habe man sieben Ölförderungs-Lizenzen erworben. Schon seit Ende 2018 liefen erste Messungen vor der Nordostküste des südamerikanischen Landes, so Mehren, der zur Jahresmitte 2020 mit ersten Ergebnissen rechne.
Vor etwa einem Jahr hatte die BASF-Tochter den Schritt nach Brasilien angekündigt. Bislang ist man in der Region nur in Argentinien vertreten, wo man als viertgrößter Erdgasproduzent gilt. Neben Brasilien will man im laufenden Jahr auch die Produktion in Norwegen, dem Nahen Osten sowie Russland ausbauen.
Wintershall und Dea
Die Kasseler Gas- und Ölgesellschaft will sich noch 2019 mit dem Konkurrenten Dea zusammenschließen. Aufgrund des geplanten Zusammenschlusses erwartet Wintershall eine Steigerung der durchschnittlichen Tagesproduktion um circa 40 Prozent – auf 750.000 bis 800.000 Barrel Öläquivalent (BOE) pro Tag. Das Wachstum komme dann nicht nur durch die bisherigen Geschäfte der beiden Unternehmen zustande, sondern auch durch die neuen Förderregionen, betonte die BASF-Tochter. 2018 hatte Wintershall allein eine tägliche Rekordmenge von bis zu 500.000 BOE produziert.
Zur Einordnung: Mit dem Zusammenschluss würde Wintershall-Dea zum größten unabhängigen Öl- und Gasproduzenten Europas avancieren – jedoch offenbar zum Nachteil vieler Mitarbeiter. So stellten die Fusionspartner unlängst massive Stellenstreichungen in Aussicht. An Wintershall-Dea soll BASF zunächst einen Anteil von 67 Prozent halten, während der Dea-Eigner LetterOne, eine vom russischen Oligarchen Michail Fridman geleitete Investorengruppe, die restlichen 33 Prozent für sich beansprucht. Der Börsengang des Fusionsunternehmen soll nicht vor dem zweiten Halbjahr 2020 erfolgen.
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