Die Corona-Pandemie hat so einiges auf den Kopf gestellt. Das macht sich auch bei den privaten Krankenversicherungen bemerkbar, allerdings nicht unbedingt so, wie es viele im ersten Moment vielleicht annehmen würden. Bei der Kostenfrage etwa gibt es so manche Überraschung. So sind die Ausgaben nach Angabe mehrerer Versicherer zwar durch Corona gestiegen. Allerdings in einem insgesamt überschaubaren Ausmaß, welches bisher keine PKV ernsthaft in die Bredouille brachte.
Eine deutliche Änderung scheint es aber beim Verhalten der Versicherten zu geben. Die Pandemie erwies sich als Turbo für die Digitalisierung und führte dazu, dass immer mehr Menschen sich über die PKV, deren Tarife und auch Themen wie einen Wechsel online informieren und einen Gang zu einer Filiale kaum noch in Anspruch nahmen. Von derartigen Entwicklungen weiß auch die Barmenia PKV zu berichten, nachzulesen bei „Versicherungswirtschaft heute“.
Neukunden bevorzugen das Internet
Vor allem beim Geschäft mit Neukunden hat der Online-Anteil laut der Barmenia in den letzten Monaten spürbar zugenommen. Das überrascht nicht unbedingt, da hier viele Digital Natives vertreten sein dürften, für die die Nutzung des Internets für alle Lebenslagen zur Normalität gehört. Allerdings kann prinzipiell jeder sich die daraus ergebenden Möglichkeiten zunutze machen. Für all jene, die schon länger in der PKV versichert sind, kann sich das zuweilen sogar besonders lohnen.
Auch für einen PKV Wechsel ist das Internet eine gute Anlaufstelle, da sich dort vergleichsweise einfach und schnell unterschiedliche Tarife auf die Probe stellen lassen. Damit können Versicherungsnehmer auf einen Blick erfahren, welcher Tarif sich für sie besonders lohnt und wo vielleicht sogar deutliches Einsparpotenzial im Vergleich zum bisherigen Vertrag vorhanden sein könnte. Pauschale Empfehlungen lassen sich in dieser Hinsicht leider nicht geben, da die genaue Beitragshöhe immer vom Einzelfall abhängt. Klar ist aber, dass sich ein Vergleich immer lohnt, und sei es nur, um sich zu versichern, beim bisherigen Versicherungsschutz nicht zu viel zu zahlen.
Die Barmenia PKV ist von Corona nicht schwer getroffen
In Bezug auf Corona zieht die Barmenia PKV nicht unbedingt ein fantastisches, zumindest aber ein erleichterndes Fazit. Bisher berichtet der Versicherer davon, dass die Sterberate bei den eigenen Mitgliedern sich nicht signifikant erhöht habe. Das steht im krassen Gegensatz zu Angaben der Signal Iduna, wo die Rede davon ist, dass die Sterberate im Vergleich zur Zeit vor Corona „deutlich“ erhöht sei.
Ob nun die Barmenia PKV einfach Glück im Unglück hatte oder es sich schlicht um unterschiedliche Auffassungen darüber handelt, welcher Anstieg bei der Sterberate denn nun als signifikant anzusehen ist, lässt sich aus der Ferne nicht feststellen. Einig sind die Versicherten sich immerhin bei der Frage nach den Ausgaben. Was für Corona draufgeschlagen wurde, konnte an anderer Stelle eingespart werden, etwa durch ausbleibende Behandlungen aufgrund der Pandemie. Das klingt zunächst nach einer guten Nachricht. Das ständige Aufschieben von Behandlungen könnte sich aber mittelfristig als Bumerang erweisen, welcher potenziell alle Mitglieder einer PKV treffen könnte.
Auch die Barmenia PKV wird nicht billiger
Das wäre genau dann der Fall, sollte sich ein Krankheitsbild durch eine ausbleibende Behandlung deutlich verschlechtern und dadurch intensivere Maßnahmen notwendig machen. Solche stehen in den meisten Fällen dank der rasanten Fortschritte in der Medizin in vielen Fällen zur Verfügung. Sie sind aber eben auch mit hohen Kosten verbunden, welche im Laufe der nächsten Jahre den Versicherern noch Kopfzerbrechen bereiten könnten. Noch dazu geht eine nicht zu unterschätzende Gefahr von durch Long-Covid entstehende Kosten aus.
Derartige Faktoren haben birgen die sehr reale Gefahr, dass die Ausgaben der privaten Krankenversicherung in Zukunft deutlich steigen werden, was sich früher oder später auch in Form von steigenden Preisen bemerkbar machen dürfte. Umso wichtiger ist es für alle PKV-Mitglieder, im Falle von Beitragsanpassungen aktiv zu prüfen, ob sich mit einem PKV Wechsel die monatlichen Prämien reduzieren lassen. Wer dies regelmäßig tut, kann im Laufe der Jahre gerne mal fünfstellige Beiträge einsparen und das oftmals ohne irgendwelche Nachteile beim Versicherungsschutz an sich.