Bankensturz in den USA: Was machen Nel Asa und Co.?

Start-Ups und Risikokapital-Nehmer zittern wegen des Bankeneinbruchs in den USA - Nel Asa ist bis dato nicht betroffen

Auf einen Blick:
  • Bank für Risikokapital bricht zusammen - Nel ASA und Co. nicht
  • Nel Asa nach Kapitalmaßnahme dennoch schwach
  • Norweger stemmen sich gegen den Abwärtstrend

Liebe Leserinnen und Leser,

wahrscheinlich haben Sie am Ende der vergangenen Woche gebannt in die USA geblickt. Eine Bank, die Silicon Valley Bank, bricht vor unseren Augen zusammen. Die Einleger sollen geschützt werden. Dennoch wirft dies ein bedenkliches Licht auf Technologie-Werte, wie es auch Nel Asa und Co. sind.

Der Zusammenbruch: Fatal

Am Montag ging es für die Unternehmen der Wasserstoff-Branche zumindest allerdings nicht direkt weiter nach unten. Nel Asa und Plug Power konnten sich zeitweise recht wacker schlagen. Diese Branche ist nicht direkt betroffen, so offenbar die Hoffnung der Investoren.

Dennoch wird die Bank mit dem Zusammenbruch zumindest erhebliche Risiken auslösen. Die Bank gilt als Financier der Technologie-Branche, und dies seit 40 Jahren. Vor allem aber ist die Bank Financier von Start-Ups, die sich mittlerweile am Kapitalmarkt für Investoren strecken müssen. Der Zusammenbruch kommt zum falschen Zeitpunkt, insofern steigende Zinsen insgesamt ein Risiko für die Start-Ups sind, die Geld einsammeln müssen.

Die SVB, so die Abkürzung der Silicon Valley Bank, litt darunter, dass Bankkunden quasi einen sogenannten Bankrun auslösten. Sie stürmten im übertragenen wie auch im realen Sinn die Konten. Sie entnahmen den Konten insgesamt 42 Milliarden Dollar. Solche Abhebungen sind – je nach Höhe und Ausstattung von Banken – stets problematisch, weil die Banken in der Regel weit mehr Kundengelder auf Konten gesammelt haben, als an Barmitteln zur Verfügung stehen. Der Rest wird verliehen – oft etwa 90 % der Kundengelder, um die Dimension zu verdeutlichen.

Die SVB nun hat am Donnerstag schon ungefähr 958 Millionen Dollar zu wenig Barmittel in der Kasse gehabt, so jedenfalls die Finanzaufsicht in Kalifornien. Dieses „Department of Financial Protection and Innovation (DFPI) teilte am Freitag denn auch mit, dass die Bank „insolvent“, in dem Fall zahlungsunfähig sei. Sie übernahm die Geschäfte des Bankhauses.

Technologie-Unternehmen zittern – vor allem Start-Ups

Die Kunden der Bank zittern. Technologie-Unternehmen, Start-Ups und auch Risikokapitalgeber sind involviert. Zuvor war bekannt geworden, dass Technologie-Fonds den Kunden schon empfohlen hatten, Geld von der Bank abzuziehen. Mit diesen Empfehlungen verstärkten sie zumindest den genannten Bankrun.

Die Kunden der Bank wiederum werden nun, soweit sie Konten dort halten, von der Fed, der Zentralbank in den USA, beruhigt. Die Einlagen seien gesichert, heißt es – in dem Sinne, dass die Kundengelder staatlich garantiert seien. Dies würde nicht zu Lasten der Steuerkasse gehen, so die Erklärung, die zumindest fragwürdig ist – Staaten verwalten Steuergelder.

Damit stellt sich für die Szene ein großes Problem: Die Start-Ups müssen befürchten, schlechter an Risikokapital zu kommen, Risikokapital-Sammelstellen wie Fonds müssen generell damit rechnen, dass es schwieriger wird, Gelder einzusammeln und Banken werden mit neuen Sicherheitsanforderungen arbeiten müssen. Alles in allem eine unerfreuliche Situation für die Börsen und damit auch für die Wasserstoff-Unternehmen wie Nel Asa. Warum?

Die Wasserstoff-Unternehmen sind gleichfalls auf Kooperationen angewiesen und auf Fremdkapital von außen. Die Marktkapitalisierung von mehr als 2 Mrd. Euro bei Nel Asa täuscht zunächst darüber hinweg, dass der Konzern nur Umsätze von 140 Millionen Euro im laufenden Jahr erwartet. Dieser Umsatz wiederum reicht ggf. nicht, um neue Projekte und Investitionen angehen zu können.

Deshalb wird es für die Branche interessant, wie Banken und Börsen reagieren. Das Tagesgeschäft aber immerhin hat keine nennenswerten Anzeichen erkennen lassen, dass es ausgerechnet jetzt stark nach unten ginge.

Letztlich wird es sich im Laufe der Woche zeigen, wie die Börsen insgesamt und wie projektorientierte Unternehmen und Branchen mit den Geschehnissen umgehen. Risiken sind allerdings zumindest zu vermuten.

Nel Asa befand sich indes schon vor der Bankenkrise in Kalifornien in einem schwierigeren Umfeld als zuvor. Dem Chartbild ist zu entnehmen, dass der Konzern mit seiner Aktie zurzeit den Trend gegen einen Abwärtsmarsch bekämpft.

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Die Notierungen waren zuvor seit Jahresbeginn nach einem starken Anlauf nun insgesamt schon in den roten Bereich zurückgekehrt.

Dabei ist die Aktie über den Zeitraum von sechs Monaten nunmehr deutlich im Abwärtstrend – statistisch betrachtet. Innerhalb von sechs Monaten verlor der Titel gleich -7,3 %. Dies wiederum ist für die Stimmung ein klares Signal, wie der Blick auf die vergangenen vier Wochen zeigt.

Kursperformance

laufendes Jahr-57,02 %2,96 €
1 Woche-16,14 %2,96 €
1 Monat-35,77 %2,96 €
3 Monate-45,13 %2,96 €
6 Monate-56,67 %2,96 €
1 Jahr-62,39 %2,96 €
3 Jahre-83,01 %2,96 €
5 Jahre-63,48 %2,96 €

Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie

Die Notierungen befinden sich aus Sicht der Charttechniker und der technischen Analysten nach den jüngsten Kapitalmaßnahmen, über die hier ausführlich berichtet wurde, in einem Baisse-Modus. Die Kurse haben dabei aus Sicht der Analysten derzeit immerhin noch die Chance, bei 1,30 Euro ggf. eine Unterstützung zu finden. Dabei sollte die Aktie aus dieser Perspektive nicht tiefer sinken, da ansonsten alle Indikatoren weiter fallende Kurse anzeigen würden.

Die Aktie hat etwa zum GD100, dem mittelfristig wohl bedeutendsten Trend-Signal, aktuell einen Abstand von bereits fast 8 %. Noch ist dieser Rückstand in einem Lauf recht rasch wieder aufzuholen. Dennoch: Die Alarmzeichen mehren sich – auch ganz ohne die Geschehnisse um die Silicon Valley Bank.

Immerhin: Hoffnung kommt auch aus den USA. Der große Konkurrent Plug Power hat seine Talfahrt vom Freitag – es kam zu Verlusten von bis zu gut 5,5 % vorläufig beendet. Am Montagmorgen zeigte der Handel mit dem Plus von gut 2 % eine etwas bessere Haltung an. Die kommenden Tage werden für die Branche mutmaßlich dennoch herausfordernd.

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