Für Ballard Power sind Berg- und Talfahrten an der Börse nichts Neues. Anfang der Nuller Jahren brach die erste Wasserstoff-Manie an den Finanzmärkten aus und der Ballard-Titel rangierte zeitweise über der 100-Euro-Marke.
Die Unternehmen konnten die hohen Bewertungen jedoch nicht mit Wachstum untermauern und kurze Zeit später folgte der Absturz der spekulativen Wasserstoff-Werte. Ein neuer Hype um den Elektroantrieb und das Fracking entwickelte sich und stahl Ballard Power und Co. an der Börse die Show.
Auch nach dem jüngsten Höhenflug im Wasserstoff-Bereich hat die gesamte Branche seit dem Frühjahr wieder massiv abgebaut. Ballard Power bildet dabei keine Ausnahme: Der Titel verlor innerhalb von drei Monaten zwei Drittel seines Werts.
Seit einigen Wochen hat sich bei der Aktie des Brennstoffzellen-Spezialisten jedoch so etwas wie ein Boden gebildet. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen zwar neben viel Schatten auch etwas Licht; doch die kurz- und mittelfristigen Aussichten bleiben trüb. Ein Kurz-Briefing für Sie.
Schwache Margen
Auf den ersten Blick hatten die Anfang August präsentierten Q2-Zahlen nichts Gutes zu bieten. 25 Millionen Dollar Umsatz bedeuten im Vorjahresvergleich ein Minus von drei Prozent. Die konsolidierte Bruttomarge blieb mit 15 Prozent enttäuschend und unter dem Strich rutschte Ballard Power noch tiefer in die roten Zahlen: Der Nettoverlust hat sich auf 21,9 Millionen Dollar verdoppelt – für den Anleger ein Verlust je Aktie von 7 Cent.
Immerhin hat sich das Orderbuch des Wasserstoff-Antrieb-Herstellers etwas gefüllt: Der 12-Monats-Auftragsbestand des Unternehmens kletterte von 73,1 im ersten Quartal auf 80,6 Millionen Dollar. Die Verbesserung verdankt Ballard jedoch hauptsächlich einer erhöhten Umsatzrealisierung seines chinesischen Joint Ventures Weichai Ballard Hy-Energy.
China auf Eis
Man muss dem Unternehmen eines zu Gute halten: Bei der Frage-und-Antwort-Runde im Anschluss an die Q2-Präsentation hat das Ballard-Management seine Herausforderungen schonungslos offengelegt. Zum einen hat sich der Wettbewerb im Bereich der Brennstoffzellenbusse deutlich verstärkt.
Vor allem hat der Wasserstoff-Konzern jedoch an der neuen Subventionspolitik Chinas zu knabbern. Das Ziel Pekings ist nun, die gesamte Wertschöpfungskette von Brennstoffzellen-Fahrzeugen wirtschaftlicher zu gestalten. Zu diesem Zweck hat das Regime den Schwerpunkt der Förderungen vom Fahrzeugverkauf auf Technologie-Durchbrüche und die Grundstoff-Industrie verlagert.
Für Ballard Power ist der chinesische Markt somit vorübergehend auf Eis gelegt. Durch den politischen Rückschlag hat das Weichai-Joint-Venture seit geraumer Zeit keinen Auftrag mehr an Ballard Power vergeben, da es immer noch auf unverkauften Beständen sitzt – ein Zustand, der voraussichtlich noch eine ganze Weile anhalten wird.
Erstmal schwache Aussichten
Ohne wesentliche Produktverkäufe an die chinesischen Joint Ventures muss sich der Brennstoffzellen-Spezialist auf absehbare Zeit wieder auf Pilotprojekte beschränken – ohne Aussicht auf kommerzielle Nutzung.
Aus meiner Sicht sind die kurz- und mittelfristigen Geschäftsaussichten von Ballard Power damit weitaus schwächer als von vielen Marktteilnehmern angenommen. Die enttäuschende Margen-Entwicklung und der anhaltende Cash-Burn trüben das Bild zusätzlich ein.
In Anbetracht dieser Probleme sollten Anleger mit einem Ballard-Power-Investment warten, bis sich in China die politische Gunst für Hersteller und Zulieferer von Brennstoffzellen-Fahrzeugen wieder gewendet hat.
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