Ballard Power-CEO Randall MacEwens gehört zu den allerbesten Nasdaq-Managern, stellte das australische Research-Haus BuySellSignals vergangene Woche fest. Das sei zumindest so, wenn man die durchschnittliche Jahresperformance der Aktie seit 2017 als Bewertungsgrundlage für das Können des Unternehmenslenkers heranzieht. Mit 36,5 Prozent liegt der Ballard Power-Titel in diesen Ranking in den Top-5-Prozent aller 2.617 an der Nasdaq-Börse notierten Firmen.
Zahlreiche Projekte mit namhaften Partnern
Es ist mittlerweile schon über 30 Jahre her, dass Ballard Power seinen ersten Wasserstoff-betriebenen Bus vorgestellt hat. Auch wenn der Durchbruch mit dem Projekt bislang auf sich warten lässt, setzen die Kanadier weiterhin auf die Technologie. Der Schwerpunkt des Unternehmens ist die Elektrifizierung von Pkw, Bussen, Lkw und Gabelstaplern.
Mit namhaften internationalen Partnern arbeitet Ballard an zahlreichen interessanten Pilotprojekten. So haben die Kanadier vergangenes Jahr einen neuen H2-betriebenen Lkw vorgestellt – ein Gemeinschaftsprojekt mit dem norwegischen Wasserstoff-Unternehmen Hexagon Purus. Der Lastwagen soll mit einer Tankfüllung bis zu 650 Kilometer weit fahren können und genauso schnell auftanken wie herkömmliche Lkw. Einen Prototypen planen die beiden Partner diesen Sommer zu bauen.
In seiner Pipeline hat Ballard Power jedoch noch andere Verkehrsmittel. Mit Siemens arbeiten die Kanadier zusammen an einem Nahverkehrszug mit H2-Antrieb und mit der norwegischen Reederei Norled an der ersten wasserstoffbetriebenen Fähre. Der dafür konzipierte Schiffsmotor befindet sich bereits auf dem Markt.
Ein weiteres Joint-Venture betreibt Ballard Power mit dem chinesischen Motorproduzenten Weichai Power, der zugleich auch der größte Aktionär des Brennstoffzellen-Entwicklers ist. Aufgrund Pekings neuer Subventionspolitik mussten die Kanadier bei ihrem Vorzeigeprojekt im vergangenen Jahr jedoch einen herben Dämpfer einstecken.
Um die Wertschöpfungskette von Brennstoffzellen-Fahrzeugen wirtschaftlicher zu gestalten, hat das Regime den Schwerpunkt der Förderungen vom Verkauf auf Technologie-Durchbrüche und die Grundstoffindustrie verlagert. Das Weichai-Joint-Venture sitzt daher auf unverkauften Beständen und hat seit geraumer Zeit keinen Auftrag mehr an Ballard Power vergeben.
Kurz- und mittelfristig schwache Aussichten
Operativ schwächelt der Wasserstoff-Pionier daher: Für 2021 prognostizieren Analysten im Konsens gegenüber dem Vorjahr einen 6,5-prozentigen Umsatzrückgang auf 97,3 Millionen US-Dollar. Es wäre der zweite nacheinander und ertragsseitig sieht es noch düsterer aus: Der Nettoverlust soll sich demnach im Vorjahresvergleich auf -93,9 Millionen US-Dollar fast verdoppeln.
Dem steht ein nach wie vor ein stattlicher Börsenwert von derzeit 2,76 Milliarden US-Dollar gegenüber. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Ballard Power liegt damit bei 28,5 – in der Wasserstoffbranche zwar ein moderater Wert. Die kurz- und mittelfristigen Aussichten des Brennstoffzellen-Entwickler sind jedoch weitaus schwächer als bei anderen Marktteilnehmern.
Denn ohne die Produktverkäufe aus dem Weichai-Joint-Venture muss sich Ballard Power auf absehbare Zeit fast ausschließlich auf Pilotprojekte beschränken. Der anhaltende Cash-Burn und die enttäuschende Margen-Entwicklung trüben das Bild zusätzlich ein. CEO MacEvans hat somit in den nächsten Monaten und Jahren alle Hände voll zu tun, um seinem neuen Prädikat als Top-Nasdaq-Manager gerecht zu werden.
Wer grundsätzlich auf der Suche nach einem Wasserstoff-Investment ist, dem lege ich daher den Einstieg bei Plug Power nah. Das US-Unternehmen hat eine marktführende Position, die Geschäfte liefen zuletzt schon sehr gut und die Aussichten sind noch besser. Für langfristig orientierte Investoren könnte zudem die Aktie des britischen Elektrolyse-Spezialisten ITM Power eine interessante Option sein.
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