Der chinesische Technologieriese Baidu setzt auf eine aggressive Preisstrategie im hart umkämpften KI-Markt. Mit der Einführung zweier neuer KI-Modelle, die bis zu 80 Prozent günstiger sind als vergleichbare Angebote, könnte das Unternehmen den Wettbewerb in China grundlegend verändern. CEO Robin Li verkündete auf einer Entwicklerkonferenz in Wuhan stolz: „Innovation bedeutet Kostenreduzierung.“
Die neuen KI-Kraftpakete aus China
Das frisch vorgestellte KI-Modell Ernie 4.5 Turbo bietet die gleiche Leistung wie der Konkurrent DeepSeek-V3, kostet dabei aber nur 40 Prozent des Preises. Gleichzeitig unterbietet es Baidus eigenes Ernie 4.5 vom März um beeindruckende 80 Prozent. Noch beeindruckender ist das zweite neue Modell, Ernie X1 Turbo. Dieses Reasoning-Modell mit verbesserten Planungs- und Reflexionsfähigkeiten kostet nur ein Viertel des Preises des Konkurrenzprodukts DeepSeek-R1.
Kundenunternehmen können beide Modelle individuell anpassen, um Geschäftsprozesse und Kundenservice effizienter zu gestalten. Baidu will diese fortschrittliche KI-Technologie auch nutzen, um seine Wettbewerbsfähigkeit in anderen Bereichen wie dem autonomen Fahren zu stärken.
Strategischer Wandel in schwierigen Zeiten
Der verstärkte Fokus auf künstliche Intelligenz kommt nicht von ungefähr. Baidu steht vor beispiellosen Herausforderungen in seinem Kerngeschäft der Internetsuche. Obwohl das Unternehmen mit 67 Prozent Marktanteil bei mobilen Suchmaschinen in China (gegenüber 16 Prozent für den Zweitplatzierten Bing) noch immer dominiert, verändert sich der Markt rasch.
Eine Umfrage auf der chinesischen Mikroblogging-Plattform Weibo ergab, dass bereits 59 Prozent der Befragten hauptsächlich KI-gestützte Suchdienste nutzen, während nur 22 Prozent traditionelle Suchmaschinen bevorzugen. Die Forschungsfirma Gartner prognostizierte 2024, dass das Volumen traditioneller Suchmaschinen bis 2026 um 25 Prozent sinken wird.
Baidu Aktie Chart
Druck von der Konkurrenz
Diese Entwicklung ist besorgniserregend für Baidu, dessen Einnahmen zu rund 60 Prozent aus Werbeerlösen der Suchmaschine stammen. Im Jahr 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 3 Prozent, und der Gesamtumsatz sank ebenfalls leicht.
Obwohl Baidu 2023 als eines der ersten chinesischen Unternehmen generative KI-Dienste anbot, haben Konkurrenten wie ByteDance, Alibaba und insbesondere das Start-up DeepSeek schnell aufgeholt. Im März wurde DeepSeek laut China’s AI Champion Product Board 494 Millionen Mal über das Web aufgerufen – weit mehr als die Konkurrenz aus dem eigenen Land. Keines der Angebote von Baidu schaffte es in die Top 5.
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