AVZ Minerals-Aktie: Die nächste Eskalationsstufe!

AVZ Minerals greift wegen des Streits im Kongo auf ein internationales Schiedsgerichtsverfahren zurück. Die Hintergründe.

Auf einen Blick:
  • Mit seiner Beteiligung an Dathcom will AVZ Minerals von einem gigantischen Lithium-Vorkommen in der Demokratischen Republik Kongo profitieren.
  • Doch offenbar hat sich die Regierung des afrikanischen Landes nicht an die eigenen Bergbaugesetze gehalten.
  • AVZ Minerals will nun über ein internationales Schiedsgerichtsverfahren Druck auf den Kongo ausüben.

AVZ Minerals bittet um Schlichtung: Wie das australische Bergbauunternehmen am Freitag bekannt gab, haben zwei Tochterfirmen gemeinsam mit der Dathcom Mining SA einen Antrag auf ein internationales Schiedsgerichtsverfahren gestellt.

Demnach werfen AVZ Minerals und Dathcom der Regierung der Demokratischen Republik Kongo (DRC) schwerwiegende Versäumnisse vor, die den Firmen finanzielle Nachteile beschert hätten.

AVZ Minerals hofft auf Schiedsgericht

Das Schiedsgerichtsverfahren soll in Washington, D.C. (USA) stattfinden. Die Kläger berufen sich hierbei auf das sogenannte ICSID-Übereinkommen. Dieses besagt, dass Auseinandersetzungen zwischen Staaten und Angehörigen anderer Staaten vor dem Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) in der US-Hauptstadt verhandelt werden können.

AVZ Minerals und Dathcom hoffen darauf, dass Ihnen das Schiedsgericht Zugeständnisse macht und die DRC dazu verpflichtet, gewisse Abhilfemaßnahmen zu gewähren. Die Kläger werfen der Regierung der Demokratischen Republik Kongo vor, dem Bergbaugesetz des afrikanischen Landes nicht vollumfänglich nachgekommen zu sein.

„Manono“-Projekt: Versäumnisse der DRC-Regierung?

Zum Beispiel monieren AVZ Minerals und Dathcom, dass die Regierung Fehler im Umgang mit der Forschungsgenehmigung „PR 13359“ gemacht habe. Ohne diese Fehler hätten Regierung und Behörden eine Betriebsgenehmigung an Dathcom erteilen müssen. In der Folge sei das „Manono“-Projekt erheblich negativ beeinflusst worden, was wiederum Auswirkungen auf die Assets von Dathcom gehabt habe.

Es bleibt nun abzuwarten, wie das Schiedsgericht in Washington, D.C. entscheiden wird.

Lithium-Schatz: Chinesen offenbar auch interessiert

Zur Einordnung: Dathcom ist der offizielle Besitzer des Lithiumprojekts „Manono“ in der Demokratischen Republik Kongo. AVZ Minerals wiederum ist mit 75 Prozent an Dathcom beteiligt. Die restlichen 25 Prozent entfallen auf eine staatliche Firma des Kongos: die La Congolaise D’Exploitation Miniere SA.

Die „Manono“-Mine war in der Vergangenheit vor allem wegen ihres hohen Zinngehalts ausgebeutet worden. Zuletzt hatte es dort aber auch extrem aussichtsreiche Lithium-Funde gegeben, auf die sich AVZ Minerals über die Beteiligung an Dathcom Zugriff verschaffen will. Wann der Lithium-Abbau angesichts der Auseinandersetzung mit der kongolesischen Regierung Fahrt aufnehmen wird, blieb zunächst offen.

Zuletzt hatte indes auch eine mögliche Beteiligung chinesischer Akteure an dem lukrativen Lithium-Projekt für Verstimmung bei AVZ Minerals gesorgt.

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