Ford steht wie kaum ein anderer Konzern für die Geschichte der US-Industrie. Doch das Erbe des Autobauers allein schützt nicht vor der Realität neuer Zölle. Präsident Trumps Handelspolitik setzt die amerikanische Autowirtschaft unter Druck – und das mitten in einer Phase globaler Transformation.
„Made in America“ – aber nur auf den ersten Blick
Ford wirbt mit patriotischer Rhetorik. 80 % seiner Fahrzeuge für den US-Markt werden in den USA gefertigt. Der F-150, das meistverkaufte Auto der Nation, gilt als Inbegriff amerikanischer Autoproduktion. Doch hinter der Fassade steckt ein globales Netz: Die Hälfte der verbauten Teile kommt aus dem Ausland – darunter Reifen aus Südkorea, Lichtmaschinen aus Mexiko und Kabelbäume aus Zentralamerika.
Diese Teile unterliegen ab Mai Trumps 25 %-Teuerung. Allein bei Ford könnte das laut Analysten von Bernstein rund 6 % des Umsatzes kosten. Pro Fahrzeug wären das im Schnitt über 3.000 Dollar mehr. Die vermeintliche Inlandsproduktion entpuppt sich als Illusion – selbst US-Autos sind längst global gebaut.
Ford Motor Company Aktie Chart
General Motors: Noch stärker unter Druck
GM hat seine Produktion über Jahrzehnte stärker internationalisiert als Ford. Das Unternehmen lässt viele seiner Modelle in Mexiko montieren, darunter auch große Pickups. Zusätzlich importiert GM kompakte SUVs aus Südkorea. Damit wird GM doppelt getroffen: durch Zölle auf Teile und auf fertige Fahrzeuge. Die Folge: massive Kostensteigerungen und ein mögliches Ende von Gewinnzuwächsen.
Laut Wall-Street-Prognosen könnten die neuen Zölle GM, Ford und Stellantis jährlich Milliarden kosten. GM ist dabei am stärksten betroffen – nicht nur wegen der Importe, sondern auch wegen der Abhängigkeit von externen Zulieferern.
General Motors Company Aktie Chart
Zulieferer am Limit
Ein Großteil der Kosten trifft die sogenannten Tier-1-Zulieferer – Unternehmen, die Autoteile für Ford, GM und andere Hersteller liefern. Viele davon sind Mittelständler aus dem US-Rustbelt, mit knappen Margen und hoher Abhängigkeit von Einzelkunden. Tarife bringen sie an ihre wirtschaftliche Belastungsgrenze.
Das Risiko: Wenn ein kleiner Teilehersteller Insolvenz anmeldet oder aus Protest nicht mehr liefert, kann eine komplette Montagelinie stillstehen. Schon 2008 und 2020 mussten Autobauer Zulieferer finanziell stützen. Jetzt droht ein erneutes Szenario – nur diesmal als Folge politischer Entscheidungen, nicht externer Schocks.
Ein Rückbau mit Nebenwirkungen
Trump will mit seiner Zollpolitik Industriearbeitsplätze zurückholen. Doch genau das Gegenteil droht: Höhere Kosten, gestörte Lieferketten und sinkende Margen gefährden Jobs – nicht nur bei Autobauern, sondern im ganzen System drumherum. Besonders betroffen sind Werke und Beschäftigte in Mexiko, Kanada, aber auch in US-Bundesstaaten wie Michigan und Ohio.
Ford hat angekündigt, „alles zu tun“, um die Folgen abzufedern. Doch selbst wenn ein Teil der Montage in den USA verbleibt, ist ein vollständiger Rückbau der globalen Lieferketten ökonomisch kaum darstellbar. Lohnkosten, Know-how und Infrastruktur lassen sich nicht über Nacht verlagern.
Teure Symbolpolitik mit realen Kosten
Was wie eine patriotische Industriepolitik klingt, ist bei näherer Betrachtung eine riskante Wette. Autos „Made in America“ werden nicht günstiger, sondern teurer. Jobs entstehen nicht neu, sondern stehen auf dem Spiel. Und die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Hersteller leidet – gerade im Vergleich zu globalen Rivalen, die auf andere Märkte ausweichen können.
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