Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis ist erneut in den Schlagzeilen – diesmal mit einem Gerichtsurteil, das Einblicke in eine ausgeklügelte Betrugsmaschinerie gewährt. Das Landgericht Hamburg hat drei Angeklagte zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Der Fall zeigt, wie verletzlich selbst etablierte Industrieunternehmen gegenüber kriminellen Machenschaften sein können.
Der goldene Schrott-Trick
Ein ehemaliger Materialprüfer von Aurubis erhielt eine sechsjährige Haftstrafe wegen Betrugs, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung. Seine Masche war ebenso einfach wie effektiv: Er manipulierte Schrottproben mit Gold- und Silberpulver, sodass Aurubis jahrelang überhöhte Preise für vermeintlich werthaltige Lieferungen zahlte. Seine Komplizen, ein Schrotthändler aus Essen und dessen Sohn, müssen für fünf beziehungsweise zweieinhalb Jahre hinter Gitter.
Gewinnmargen wie im Märchen
Die verdächtigen Gewinnmargen hätten eigentlich Alarm auslösen müssen. Wie der Richter in seiner Urteilsbegründung betonte, lagen diese teilweise bei über 200 Prozent – eine Rendite, die in der Branche praktisch unmöglich zu erzielen ist. Erst ungewöhnliche Kontobewegungen des Materialprüfers führten schließlich zur Aufdeckung des Betrugs. Eine aufmerksame Bank hatte den Verdacht auf Geldwäsche gemeldet.
Aurubis Aktie Chart
Kein Einzelfall für Aurubis
Der aktuelle Fall reiht sich in eine Serie von kriminellen Aktivitäten ein, die Aurubis in jüngster Zeit heimgesucht haben. Erst im Februar endete ein Prozess um Gold- und Silberdiebstähle, bei denen dem Unternehmen rund zehn Millionen Euro Schaden entstanden waren. Das Unternehmen kündigte an, künftig enger mit den Behörden zusammenzuarbeiten und seine Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken.
Immerhin: Die Aktie reagierte auf das Urteil übrigens positiv – offenbar begrüßt der Markt den Abschluss des Verfahrens und die klare juristische Aufarbeitung. Aurubis konnte sich um gut einen halben Prozentpunkt verbessern und damit die Erholungstendnez der letzten Tage fortsetzen. Damit scheint man nun auch die wichtige 200-Tage-Linie endlich zurückerobert zu haben.
Für Anleger bleibt dennoch die Frage, ob Aurubis seine internen Kontrollsysteme ausreichend verbessern kann, um weitere Betrugsfälle zu verhindern. Die Unternehmensführung zeigt sich jedenfalls entschlossen, gegen kriminelle Machenschaften vorzugehen und die Integrität der Geschäftsprozesse wiederherzustellen.
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