Lange Zeit war es sehr ruhig um die deutsche Beteiligungsgesellschaft Aurelius, die 2024 aus dem qualifizierten in den einfachen Freiverkehr gewechselt ist und somit wesentlich weniger Berichtspflichten hat. Nun sorgt das Unternehmen aber wieder für Schlagzeilen, auch wenn Aurelius dazu wie mittlerweile gewohnt keine eigene Pressemitteilung veröffentlicht hat.
Im Mittelpunkt steht das deutsche Unternehmen Weck-Gläser. Die Firma produziert Einmachgläser für Verbraucher, aber auch Glasverpackungen für die Industrie. Im Sommer hatte Weck wegen der zuvor niedrigeren Nachfrage und der hohen Energiekosten Insolvenz anmelden müssen.
Aurelius kauft Weck
Nun reißt sich Aurelius das Traditionsunternehmen unter den Nagel, wie aus Medienberichten hervorgeht. Demnach will die Beteiligungsgesellschaft einen Großteil der Arbeitsplätze erhalten, das Firmengeflecht aber in einer einzigen Gesellschaft bündeln. Konkret geht es um die beiden Teilunternehmen J. Weck GmbH und Co. KG mit Sitz in der Stadt Wehr (Südbaden) sowie die Weck Glaswerk GmbH mit Sitz in Bonn.
In erstgenannter GmbH ist die Verwaltung, der Vertrieb und das Verlagsgeschäft von Weck subsummiert. Dieser Unternehmensteil kommt auf 115 Mitarbeiter. 25 davon sollen entlassen werden, da Aurelius das Verlagsgeschäft beenden will. Die Weck Glaswerk GmbH wiederum konzentriert sich mit ihren 260 Mitarbeitern auf die Produktion. Hier soll die gesamte Belegschaft gehalten werden.
Weck-Deal: Was noch bekannt ist
Den Medienberichten zufolge hat Aurelius einen zweistelligen Millionenbetrag für Weck auf den Tisch gelegt. Wie viel Geld genau geflossen ist, bzw. fließen wird, blieb jedoch unklar. Aurelius dürfte nun alles daran setzen, das Wachstumspotenzial des Glasherstellers zu entfalten.
Immerhin: Laut dem Insolvenzverwalter Thilo Braun ist die Nachfrage nach den Glasprodukten von Weck infolge der Insolvenzankündigung wieder gestiegen. „Entweder weil die Marke dadurch wieder ins Bewusstsein gerückt ist. Oder weil manche denken, dass es Weck nicht mehr lange gibt, und sie sich jetzt noch eindecken wollen“, so Braun in einem Statement im Juli.
Aurelius-Aktie am Freitag im Minus: Börse braucht mehr Klarheit
Die Aurelius-Aktie reagierte am Donnerstag zunächst leicht positiv auf die Meldung. Am späten Freitagvormittag verzeichnete der Titel jedoch ein Minus von 2,50 Prozent auf 13,67 Euro (Stand: 24.11.2024, 11:45 Uhr). Offenbar ist die Börse angesichts der dürftigen Berichterstattung und Prognosen vonseiten Aurelius hinsichtlich der Renditechancen eines künftigen Weck-Exits verunsichert.
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