Es ist zum Heulen! Nach ihrem Absturz in den letzten vier Handelstagen hat die AT&T-Aktie mit einem Kurs von ca. 22 Euro ein neues 5-Jahrestief erreicht. Sogar das 10-Jahrestief bei rund 21 Euro aus dem November 2011 rückt damit in Reichweite. Was ist bloß aus dem US-amerikanischen Telekommunikationsgiganten und Traditionsunternehmen geworden?
Ein verunglückter Ausflug ins Mediengeschäft
Der Hauptgrund, weshalb es mit der AT&T-Aktie in den letzten Jahren so stark bergab ging, lag in AT&Ts verunglücktem Ausflug ins Mediengeschäft. Durch den Kauf von DIRECTV für 49 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 und die 2018 erfolgte Übernahme von Time Warner für 85 Milliarden Dollar lud sich der Telekom-Gigant eine riesige Schuldenlast von inzwischen 180 Milliarden US-Dollar auf. Auch für ein sehr Cash-flow starkes Unternehmen wie AT&T eine enorme Belastung.
AT&T wird sein Mediengeschäft, unter dem so prominente Namen wie HBO, Warner Bros., CNN und Cartoon Network gebündelt sind, in eine neue Gesellschaft auslagern und mit Discovery zu einem eigenständigen Unternehmen namens „Warner Bros. Discovery“ zusammenlegen. Für die Aktionäre von AT&T stellt diese Auslagerung des Mediengeschäfts eine gute Nachricht dar. Zum einen wird AT&T damit wieder zu einem pure-play Telekom-Unternehmen. Zum anderen wird sich dadurch die Schuldenlast des Konzerns um über 40 Milliarden US-Dollar reduzieren.
Ein Schnäppchen?
Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 8 für das Jahr 2021 ist AT&T verglichen mit anderen Telekommunikationsunternehmen und dem Marktdurchschnitt des breiten S&P500-Index ein Schnäppchen. Aber Schnäppchen auf Basis von Kennzahlen zu ermitteln, ist eine riskante Strategie. Investoren sollten lieber die nächsten ein bis zwei Quartalsberichte abwarten, um beurteilen zu können, ob AT&T bei seiner Neuausrichtung als reiner Telekom-Konzern Erfolge verzeichnet.
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