AT&S, ein führender Anbieter von High-End-Leiterplatten und IC-Substraten, steht aktuell vor großen Herausforderungen. Das Unternehmen, das weltweit bekannt ist für seine Technologielösungen in der Mikroelektronik, gerät in einem schwierigen Marktumfeld zunehmend unter Druck. Nachdem die jüngsten Quartalszahlen am 31. Oktober veröffentlicht wurden, hat die Aktie im November stark nachgegeben. Allein am 20. November verzeichnete sie ein Minus von über 5 %. Doch was steckt hinter den aktuellen Entwicklungen, und wie ist die Lage für Investoren zu bewerten?
Volatile Märkte belasten das Geschäft
Die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten wirken sich massiv auf AT&S aus. Während die Nachfrage nach Leiterplatten in der Elektronikbranche stabil bleibt, zeigen die Automobil- und Industriesegmente in Europa deutliche Schwächen. Diese Belastungen, kombiniert mit hohem Preisdruck, haben dazu geführt, dass die Umsätze im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 mit 799,9 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr lagen.
Besonders kritisch: Die EBITDA-Marge fiel von 26,6 % im Vorjahr auf nur noch 19,6 %. Dies zeigt, dass der operative Gewinn des Unternehmens stark geschrumpft ist. Gründe hierfür sind unter anderem höhere Materialkosten und die schleppende Anlaufphase der neuen Produktionsanlagen in Kulim (Malaysia) und Leoben (Österreich).
Investitionen und Start-up-Kosten drücken auf die Ergebnisse
AT&S befindet sich in einer Phase intensiver Investitionen. Im laufenden Geschäftsjahr wurden bisher 254 Millionen Euro in neue Produktionskapazitäten investiert – eine Reduktion im Vergleich zu den 516 Millionen Euro des Vorjahres. Dennoch belasten hohe Anlaufkosten die Bilanz, da die neuen Fabriken ihre volle Produktion erst ein bis zwei Quartale später als geplant aufnehmen werden.
Diese Verzögerungen sind nicht ohne Folgen: Im Halbjahreszeitraum sanken die EBIT-Ergebnisse dramatisch um 91,6 % auf nur noch 6,8 Millionen Euro. Gleichzeitig stieg die Nettoverschuldung des Unternehmens aufgrund der hohen Investitionsausgaben auf über 1,66 Milliarden Euro.
Verlust bei Gewinn – trotz Fortschritten in der Effizienzsteigerung
AT&S hat bereits Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung eingeleitet. Eine Reduzierung der Belegschaft um zunächst rund 500 Mitarbeitende sowie Optimierungen in der Produktion sollen langfristig Einsparungen bringen. Dennoch konnte dies die massiven Verluste in der aktuellen Periode nicht ausgleichen. Der Nettogewinn brach ein, und das Unternehmen meldete einen Verlust von 62,7 Millionen Euro – verglichen mit einem Gewinn von 48,5 Millionen Euro im Vorjahr.
Ein zusätzlicher belastender Faktor sind gestiegene Finanzierungskosten. Höhere Zinsen und eine gestiegene Verschuldung führten zu einem Finanzierungsaufwand von fast 68 Millionen Euro im Halbjahr, was die Gewinnmargen weiter belastete.
Ausblick bleibt verhalten – Hoffnung auf 2026/27
Für das laufende Geschäftsjahr hat das Management seine Umsatzprognose auf 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro nach unten korrigiert, was unter den ursprünglichen Erwartungen liegt. Auch die EBITDA-Marge wird mit 24 bis 26 % niedriger ausfallen als geplant.
Langfristig zeigt sich AT&S jedoch optimistisch. Die neuen Produktionskapazitäten sollen spätestens ab dem Geschäftsjahr 2026/27 einen erheblichen Beitrag leisten. Das Unternehmen rechnet dann mit einem Umsatz von etwa 3 Milliarden Euro und einer deutlich verbesserten Marge.
AT&S Aktie Chart
Die Aktie reagiert sensibel – ein schwieriges Marktumfeld
Die Unsicherheiten in Bezug auf den Geschäftsausblick und die kurzfristigen Belastungen spiegeln sich auch im Aktienkurs wider. Im November hat die Aktie über 12 % ihres Wertes verloren, was auf das enttäuschende Halbjahresergebnis und die zurückhaltende Prognose zurückzuführen ist. Investoren scheinen skeptisch zu sein, wie schnell AT&S wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren kann. Die aktuellen Verluste im Automobil- und Industriesegment sowie die globale Preisdynamik bleiben Risikofaktoren.
Fazit
Die Entwicklung der AT&S-Aktie bleibt ein Spiegelbild der Unsicherheiten und Herausforderungen des Unternehmens. Hohe Investitionen und Kostensenkungsmaßnahmen zeigen zwar langfristig Potenzial, belasten jedoch kurzfristig die Profitabilität. Die nächste Phase hängt entscheidend von der Umsetzung der Produktionssteigerung und der Erholung der globalen Märkte ab.
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