Atos-Aktie: Ohne ein Wort!

Die Aktie von Atos bewegte sich am Montag kaum. Die für Dienstag erwarteten 63 Milliarden neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung scheinen längst am Markt zu sein.

Auf einen Blick:
  • Die Atos-Aktie pendelte nach ihrem dramatischen Sturz am Montag eng um die 0,028 Euro
  • Offenbar hat der IT-Konzern Milliarden Aktien aus einer Kapitalerhöhung bereits eingebucht
  • Wie sonst könnten allein in Paris drei Milliarden Anteilscheine ihren Besitzer wechseln?
  • Atos ließ die Anleger über die Änderung im Zeitplan bis Montagabend im Unklaren

Dass die Aktie von Atos ins Bodenlose fallen wird, war lange schon klar. Eine Kapitalerhöhung, die mal eben gut 63 Milliarden neue Anteilscheine zu einem Stückpreis von 0,0037 Euro auf den Markt wirft, konnte keinen anderen Schluss zulassen. Dass der massive Ausverkauf beim französischen IT-Konzern bereits am Freitag erfolgte, als der Kurs der Atos-Aktie um unfassbare 99 Prozent einbrach, kam allerdings in der Tat überraschend. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen die Anteilscheine längst auf den Markt gebracht hat – ohne ein Wort darüber zu verlieren.

Atos sprach von „voraussichtlich 10. Dezember“

„Gemäß dem vorläufigen Zeitplan werden die Abwicklung und Lieferung der neuen Aktien und ihre Zulassung zum Handel am regulierten Markt der Euronext Paris („Euronext Paris“) voraussichtlich am 10. Dezember 2024 erfolgen“, hieß es noch am 2. Dezember. Auch, dass die neuen Aktien mit allen Rechten ausgestattet seien. „Sie werden sofort den bestehenden Aktien der Gesellschaft gleichgestellt, die bereits an der Euronext Paris gehandelt werden, und sind ab diesem Datum auf derselben Handelslinie unter demselben ISIN-Code FR0000051732 handelbar“.

  • Dass dies zu einer enormen Verwässerung der Bestandsaktien führen wird, darauf hatte Atos selbst noch warnend hingewiesen
  • Dass man am vorgesehenen Zeitplan etwas ändern wird, dazu aber hat sich der in Finanznot steckende Weltkonzern bislang nicht geäußert

Milliarden Aktien von Atos allein in Paris gehandelt

Doch es gibt eindeutige Indizien, dass die Aktien bereits am Freitag den Handel geflutet haben – nicht allein des historischen Absturzes wegen. Wie sonst könnten alleine an der Pariser Börse Milliarden von Transaktionen stattgefunden haben? Am Montag, der Kurs der Atos-Aktie bewegte sich minimal um 0,0028 Euro, wechselten bis zum frühen Abend erneut drei Milliarden Papiere ihren Besitzer. Wenngleich in den Tagen zuvor wohl nur noch unverbesserliche Zocker (oder blutige Anfänger) in Atos investiert waren: Eine transparente Informationspolitik sieht zweifellos anders aus.

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