Liebe Leserinnen und Leser,
ein erfreulicher Auftakt in die neue Woche für Atos: Die Aktie gewann gut 14 %. Dies ist die einzig positive Nachricht für Aktionäre, die das Papier schon seit längerer Zeit haben sollten. Aktuell jedoch ist die Aktie für Altaktionäre mehr Belastung als Chance.
Atos: Es ändert sich alles – und es ändert sich nichts
Der Titel ist praktisch weiterhin nur 0,002 Euro wert. Das sind nicht einmal 0,25 Euro-Cent. Damit ist der Titel nach dem sogenannten „erfolgreichen Abschluss“ der Restrukturierung unverändert mehr oder weniger wertlos.
Dies gilt jedenfalls für die aktuellen Aktionäre, die seit einiger Zeit an Bord sind. Die Notierungen gaben allein in den vergangenen drei Monaten mehr als 98 % nach. Seit Jahresfang sind -99,97 % gemessen worden.
Das Chartbild ist unverändert verheerend. Die Aktie bleibt am Boden.
Atos Aktie Chart
Die Kursperformance der Atos-Aktie
Der Titel ist damit nicht nur im Abwärtstrend, sondern nicht mehr zu retten – aus Sicht der Altaktionäre.
Was ist passiert?
Die Gesellschaft muss mehr oder weniger einräumen, dass das alte Modell tot ist. Der IT-Dienstleister ist damit auch für seine Eigentümer nichts mehr wert. Nichts anderes zeigt sich.
Die „finanzielle Umstrukturierung“ des Unternehmens ist nicht nur ein neues Kapitel, sondern quasi eine neue Geschichte.
Dabei hatte das Unternehmen neue Aktien ausgegeben, die an Gläubiger gingen. Die wiederum räumten dafür einen (Teil-)Forderungsverzicht ein, um in Zukunft vom Unternehmen zu profitieren.
Dieses Manöver diente dem Abbau der enormen Über-Verschuldung.
In Zahlen: Die Umstrukturierung führte dazu, dass die Bruttoschulden sich um 2,1 Mrd. Euro reduzierten. Das gelang durch die Transformation von 2,9 Mrd. Euro an Verbindlichkeiten in Eigenkapital – eben die Ausgabe neuer Aktien an Gläubiger – und die Rückführung von 800 Millionen Euro, die zurückgezahlt worden sind.
Zudem wären nach Angaben des Unternehmens 1,6 Mrd. Euro für „Neuschulden“ sowie 145 Millionen Euro Neu-Eigenkapital geplant, die aus der Ausgabe der Bezugsrechte auf die neuen Aktien gewonnen worden sind.
Damit ist schlicht zweierlei gesichert: Die Fortführung des Unternehmens ist zunächst zumindest aus rechtlicher Sicht nicht mehr direkt in Frage zu stellen. Unter dem Strich muss das Unternehmen nun keinen Fristen mehr Beachtung schenken, die unmittelbar abzulaufen drohen. Bis Ende 2029 würde keine Frist zur Schuldentilgung mehr ablaufen, so die Botschaft.
Zudem wird das Unternehmen wirtschaftlich keinen so eminenten Druck mehr verspüren wie zuvor – und erhält nun neue Aufträge aus der Wirtschaft sowie vom Staat.
Das ist die positive Sichtweise. Dennoch bleiben erhebliche Zweifel, denn bis dato gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse dahingehend, wie es im operativen Geschäft in den kommenden 12 Monaten weiter geht.
Die Erklärung dazu ist wachsweich: „Der Abschluss unseres finanziellen Restrukturierungsplans sichert den Fortbestand der Aktivitäten von Atos im besten Interesse unserer Stakeholder, insbesondere unserer Mitarbeiter und Kunden, und ermöglicht es uns, die Gruppe ruhig auf eine neue Seite ihrer Geschichte zu projizieren“.
Gewiss ist lediglich das Ende der Hoffnung für Altaktionäre, dass das Geschehen sich noch wenden kann. Insofern ist die Aktie allenfalls aus Trader-Sicht für kleinere absolute, aber relativ große Sprünge geeignet. Die Substanz der früheren Aktienvermögen ist quasi vollends aufgebraucht.
Wenig verwunderlich ist, dass sich Analysten kaum zu den Aussichten des Unternehmens äußern. Schätzungen, wonach mehr als 1.000 % Kursziel bestünden, wie sie noch in einer Zusammenfassung von Marketscreener geführt werden, sind getrost als Unsinn zu qualifizieren.
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