Atos-Aktie: „Es bräuchte ein Wunder!“

Die Aktie von Atos verharrt auch nach der Hauptversammlung im Kurskeller. Laut eines aktuellen Berichts ist der französische IT-Konzern noch lange nicht gerettet.

Auf einen Blick:
  • Die Atos-Aktie notiert weiter im Niemandsland der Börse bei 0,0022 Euro
  • Daran hat die Hauptversammlung vom Freitag nichts geändert, wie auch?
  • Der gefallene IT-Konzern hat nach wie vor ein gewaltiges Schuldenproblem
  • Laut eines Berichts droht bei Atos Stellenabbau – oder gar die Zerschlagung

Liebe Leserin, lieber Leser,

was wurde in den vergangenen Wochen nicht alles an Unsinn geschrieben über den gefallenen IT-Konzern Atos. Dieser hatte, und das haben offenbar viele bis heute nicht kapiert, durch eine historisch zu nennende Kapitalmaßnahme den Absturz der Aktie nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern bewusst herbeigeführt. 0,0023 Euro ist die Atos-Aktie derzeit noch wert, daran änderte sich nach der Hauptversammlung vom Freitag nichts – und war auch nicht zu erwarten. Nicht einmal das Überleben des Konzerns in seiner heutigen Form ist offenbar gesichert. Das machen Recherchen eines französischen Wochenmagazins deutlich.

Atos stellte Vorstand neu auf

Doch vorab: Nun steht der französische Konzern erst einmal unter neuer Führung, das ist – neben der Verabschiedung des Jahresabschlusses 2023 (!), das einzig gesicherte seit der Versammlung der Atos-Aktionäre vom Freitag. Neben weiteren Änderungen im Vorstand wurden insbesondere die Rollen des Chairman of the Board und des Chief Executive Officer (CEO) zusammengelegt. Jean Pierre Mustier trat als CEO zurück, Philippe Salle wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2025 zum Chairman und CEO in Personalunion ernannt. „Mit einem kompakteren und gestärkten Vorstand sind wir voll mobilisiert und konzentrieren uns auf die Umsetzung der neuen Strategie der Gruppe“, versprach Salle.

  • Doch laut des französischen Wochenmagazins Marianne sieht die Zukunft von Atos düster aus
  • In einer ausführlichen Geschichte widmete man sich vor dem Wochenende dem IT-Konzern

Atos-Aktie stürzte ins Bodenlose

Quintessenz: Durch die Ausgabe von hunderten von Milliarden neuer Aktien wollte der hoch verschuldete Konzern sich Luft verschaffen, die Atos-Aktie stürzte derweil ins Bodenlose. Sechs Gläubiger scheinen laut Marianne „die großen Gewinner des im Herbst beschlossenen beschleunigten Sicherungsplans zu sein, ohne dass die Fortsetzung der Aktivität aufgrund mangelnder Finanzierung wirklich gesichert ist“, heißt es. Mitarbeiter fürchten demnach massiven Stellenabbau oder gar die Zerschlagung des Konzerns. Aus Gründen.

Grundsätzlich zielte der Schutzplan, der am 24. Oktober vom Handelsgericht Nanterre bestätigt wurde, darauf ab, die Fortführung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens sicherzustellen. Doch in Wirklichkeit sei es eine andere Geschichte: „Theoretisch sind wir in einer Fortsetzung, aber in der Praxis liquidieren sie“, wird ein Isider der Atos-Gruppe zitiert.

Zahlreiche Verträge wurden aufgekündigt

Bereits im Oktober zitierte BFM Business demnach einen Verhandlungsführer, der an der Umstrukturierung beteiligt war, mit der Prognose: „Atos wird es nicht über 2025 hinaus schaffen. Der Konzern wird keine andere Wahl haben, als sich auflösen zu lassen.“ Und in der Tat habe die Nichtverlängerungen oder die Kündigung von Verträgen in den letzten Monaten zugenommen: Mit FedEx, Johnson & Johnson, Walt Disney oder auch Bayer.

Im Herbst 2024 entschied sich laut Marianne zudem das französische Militärministerium für den mit Orange verbündeten amerikanischen Anbieter Hewlett-Packard für seinen neuen Supercomputer für künstliche Intelligenz. Insgesamt verzeichnete Atos innerhalb eines Jahres demnach einen Rückgang beim Auftragsbestand um 30 Prozent. Daher sei der beschleunigte Backup-Plan völlig unrealistisch.

  • Dieser prognostiziere ein organisches Wachstum von 5 Prozent in zwei Jahren und eine Betriebsmarge von knapp 10 Prozent
  • Angesichts der aktuellen Realität von 2,4 Prozent Marge bei Atos schienen diese allerdings „unerreichbar“

Das Schuldenproblem bei Atos „nur verschoben“

Das Schuldenproblem ist laut Marianne daher „nicht gelöst, sondern nur verschoben“. Selbst im Jahr 2029 werde Atos nicht in der Lage sein, seine Schulden in Höhe von 3,5 Milliarden Euro zurückzuzahlen. Dazu müsste es 700 Millionen an freiem Cashflow pro Jahr erwirtschaften, doch dieser werde 2025 negativ sein und bis 2026 bestenfalls Null. Um die Schulden zurückzuzahlen, „bräuchte es also ein Wunder des Herrn“. Und daran kann man bekanntlich glauben, oder eben auch nicht.

PS: Ein Reverse Split der Aktie in der Hauptversammlung war nie geplant, wie immer wieder behauptet wird. Darüber wurde stets nur spekuliert. In der HV wurde dem Vorstand nun vielmehr die Genehmigung erteilt, einen solchen durchzuführen. Nun kann weiter spekuliert werden.

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