„Der Traum ist aus“ – so lautet der Titel eines Songs aus dem Jahr 1972 von Rio Reiser, dessen Todestag sich in dieser Woche zum 24. Mal jährt. Schaut man auf den Kursverlauf der Aktie von Aston Martin, könnte einem dieser Gedanke nun ebenfalls kommen: Bei 0,85 Euro wurden die Papiere des britischen Sportwagenherstellers noch am 12. August gehandelt, das ist kaum mehr als eine Woche her. Seitdem jedoch befindet sich die Aston Martin-Aktie quasi im freien Fall. Die Gründe für Aufstieg und Niedergang sind einigermaßen rätselhaft.
Aktie verliert ihren Monatsgewinn
Denn nach einem weiteren Abschlag von mehr als vier Prozent am Freitagvormittag notierte Aston Martin zeitweilig bei gerade noch 0,63 Euro. Der lange vor der Coronakrise in Schieflage geratene Automobilhertsteller hatte somit in nur sieben Handelstagen ein Viertel an Börsenwert eingebüßt. Somit steht die Aktie von Aston Martin nun wieder genau an dem Punkt, an dem sie vor einem Monat gestartet war. Was die Anleger im Anschluss so zuversichtlich stimmte, ist unklar. Nach dem desaströsen Quartalsbericht vom 29. Juli – der Verlust von knapp 200 Millionen Pfund übertraf im Q2 bei Aston Martin sogar den Umsatz von lediglich 146 Millionen Pfund – zogen die Papiere erst richtig an. Die Analysten hatten offenbar mit noch schlimmeren Zahlen gerechnet.
Die Hoffnung heißt Aston Martin DBX
Als mögliche Erklärung für den kurzfristigen Aufwärtstrend galten zudem die zuvor angekündigten Restrukturierungs-Maßnahmen bei Aston Martin, Stellenabbau inklusive. Darüber hinaus gilt der neue Aston Martin DBX gemeinhin als Hoffnungsträger. Es ist das erste SUV der Marke und soll mit bis zu 50 Prozent Anteil am künftigen Umsatz die hoch verschuldete Traditionsmarke „aus dem Dreck ziehen“, wie es das Handelsblatt ausdrückte. Seit gut einem Monat wird der fast 200.000 Euro teure Aston Martin in einem neuen Werk in Wales produziert – und hat auf ersten Testfahrten die Mehrheit der Autoexperten durchaus überzeugt. Wer weiß, auch Rio Reiser wollte in seinem Song einst das Unmögliche möglich machen: „Der Traum ist aus – aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird“, hieß es im Refrain.
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