Asml gehört zu den wichtigsten Ausrüstern der globalen Chipindustrie. Das niederländische Unternehmen ist bislang der einzige Hersteller von EUV-Lithografieanlagen, die für modernste Chips benötigt werden. Doch dieses Quasi-Monopol steht nun erstmals ernsthaft unter Beschuss.
Konkurrenz aus China: Das Monopol wackelt
Bislang war ASML ohne echte Konkurrenz, wenn es um EUV-Anlagen geht – eine Schlüsseltechnologie für 3nm-Chips und kleiner. Doch chinesische Unternehmen wie Huawei und SMEE arbeiten mit Hochdruck an eigenen Lösungen. Eine Markteinführung ab 2026 scheint möglich, zumindest für den heimischen Markt.
Huawei setzt dabei auf ein alternatives Verfahren zur Erzeugung des UV-Lichts (LDP statt ASMLs LPP), das einfacher, günstiger und energieeffizienter sein könnte. Ob es technisch mithalten kann, bleibt offen. Aber selbst ein eingeschränkt konkurrenzfähiges Produkt reicht aus, um ASML aus dem chinesischen Markt zu verdrängen – denn EUV-Anlagen dürfen aufgrund westlicher Exportregeln ohnehin nicht mehr dorthin verkauft werden.
Risiko Absatzmarkt China
China war 2023 und 2024 noch ein starker Umsatztreiber für ASML – vor allem bei älteren DUV-Maschinen. Doch dieser Rückenwind lässt nach. Das Unternehmen erwartet für 2025 einen „normalisierten“ China-Anteil. Mit Blick auf die technologischen Fortschritte im Land dürfte das auch langfristig keine Wachstumsquelle mehr bleiben.
Hinzu kommt, dass China nicht nur eigene EUV-Technik entwickelt, sondern auch in Bereichen wie DUV, Optik und Künstlicher Intelligenz massiv aufholt. Die Folge: ASMLs Rolle in einem der wichtigsten Halbleitermärkte der Welt steht zunehmend infrage.
Starke Quartalszahlen – doch wie lange noch?
Trotz aller geopolitischen Spannungen zeigt sich ASML operativ weiter robust. Der Umsatz im vierten Quartal 2024 lag bei 9,3 Milliarden Euro (+22,5 %), der Gewinn bei 2,7 Milliarden Euro – eine starke Marge von 29 %. Auch der Auftragsbestand ist mit 36 Milliarden Euro komfortabel.
Die Aussichten für 2025 sind jedoch gemischt. ASML rechnet mit Umsätzen zwischen 30 und 35 Milliarden Euro und einer Bruttomarge von bis zu 53 %. Doch ob dieses Wachstum anhält, hängt auch von der globalen Konjunktur und der Nachfrage nach KI-Chips ab. Analysten wie UBS oder Mizuho zeigen sich zurückhaltend und senkten ihre Kursziele.
ASML Holding Aktie Chart
Bewertungsfrage: Noch zu teuer?
Trotz eines Kursrückgangs um rund 40 % seit dem Hoch ist die Aktie mit einem KGV von 26 nicht günstig. Angesichts wachsender Risiken durch technologische Konkurrenz und Handelsbarrieren könnte eine Neubewertung folgen. Einige Investoren warten daher ab, bis das Kurs-Gewinn-Verhältnis unter 20 fällt.
EUV bleibt vorerst Trumpf – aber nicht ewig
ASMLs technischer Vorsprung ist derzeit noch unbestritten. Die neue High-NA-EUV-Anlage kostet rund 380 Millionen US-Dollar und kann Strukturen im 2nm-Bereich erzeugen. Auch wenn Canon mit Nanoimprint-Lithografie oder Huawei mit LDP alternative Wege gehen – es ist unklar, wie schnell diese Technologien wirklich massentauglich werden.
Doch die Dynamik ist da. Und sie verändert das Bild für ein Unternehmen, das jahrelang vom Alleinstellungsmerkmal EUV lebte.
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