Liebe Leserin, lieber Leser,
auch die Aktie von ASML hat das weltweite Techbeben vom Montag in Mitleidenschaft gezogen. Mit den Papieren des niederländischen Zulieferers der Halbleiterindustrie war es von 722 Euro noch am Freitag im Tagesverlauf auf bis zu 620 Euro nach unten gegangen, ein zwischenzeitliches Minus von fast 15 Prozent. Letztlich aber fing sich die Asml-Aktie wieder, notiert nach einem kleinen Plus am Dienstagmorgen bei 671 Euro. Und man darf nicht vergessen: Der Tag der Wahrheit war nicht gestern, dieser kommt morgen.
ASML präsentiert am Mittwoch Quartalszahlen
Denn am Mittwoch wird ASML seine Quartalszahlen vorlegen und zugleich die Ergebnisse aus dem Gesamtjahr 2024. Und man darf gespannt sein. Bei den Zahlen zum 3. Quartal hatte der Marktführer bei Lithografie-Werkzeugen die Erwartungen verfehlt. Einige ASML-Kunden, darunter Intel und Samsung, hatten laut Medienberichten Bestellungen für Maschinen zur Produktion klassischer Chips, die nicht für KI eingesetzt werden, verschoben. Wie hat sich das Unternehmen im letzten Jahresviertel geschlagen?
Die Analysten von Cantor Fitzgerald schätzen laut investing.com, dass das Abwärtsrisiko für ASMLs Aufträge von Samsung auf etwa 500 Millionen Euro begrenzt sei, was im Vergleich zu ihren aktuellen Finanzmodellprognosen relativ gering ausfalle. Die Experten gingen davon aus, „dass negative Auswirkungen von Samsung durch verstärkte Geschäfte mit Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) und chinesischen Halbleiterunternehmen ausgeglichen werden könnten“.
- Und so ließen die Analysten die ASML-Aktie zum Wochenstart auf „neutral“ mit einem Kursziel von 900 Euro
- Damit erkennt Cantor Fitzgerald, trotz der zurückhaltenden Einstufung, dennoch ein Kurspotenzial von rund einem Drittel
DeepSeek drückte Techbranche ins Minus
Andere Häuser waren zuletzt noch weitaus zuversichtlicher, allerdings vor dem Crash der Techwerte aufgrund des Aufsehens, das der chinesische ChatGPT-Konkurrent DeepSeek am Montag auf sich zog. Dieser soll so leistungsfähig sein wie das KI-Modell von OpenAI, aber nur ein Bruchteil dessen kosten. Knapp 6 Millionen Dollar soll das Training des Systems gekostet haben, üblich sind bislang mehr als 100 Millionen Dollar.
Besonders heikel: Für die Entwicklung von DeepSeek sollen weit weniger leistungsstarke Chips benötigt gewesen sein, was nicht nur für Chip-Gigant Nvidia zum Problem werden könnte. Es betrifft in der Folge die gesamte Hardware-Branche, auch ASML könnte leiden.
ASML-Kursziele reichen bis 1057,00 Euro
Die laut finanzen.net im Januar aufgerufenen Kursziele für ASML sind daher durchaus unter Vorbehalt zu sehen. Denn die Analysten zeigten sich zum Teil noch optimistischer als Cantor Fitzgerald. Mit Ausnahmen, wie folgende Auflistung zeigt:
- JP Morgan: 1057,00 EUR
- Goldman Sachs: 1010,00 EUR
- Bernstein Research: 850,00 EUR
- UBS: 710,00 EUR
- Jefferies & Company: 880,00 EUR
Doch selbst nach der Prognose der schweizer Großbank UBS gibt es jetzt wieder Kurspotenzial. Das war zum Analysezeitpunkt am 14. Januar anders, damals notierte die ASML-Aktie bei 715 Euro. Mit Blick auf die Konsensschätzungen für 2025 und 2026 gebe es „Abwärtspotenzial“, schrieb Analyst rancois-Xavier Bouvignies in seinem Ausblick. Die Zahl der Buchungen von Chip-Fertigungsanlagen dürfte derweil von Aufträgen der taiwanischen TSMC gestützt werden.
ASML-Aktie mit 20 Prozent im Jahresminus
Die US-Bank JPMorgan hingegen hatte die Einstufung für ASML erst am Freitag mit einem Kursziel von 1057 Euro auf „Overweight“ belassen. Analyst Sandeep Deshpande gab sich in seinem Ausblick zuversichtlich für die Kursentwicklung im ersten Halbjahr. So habe der Chipindustrieausrüster die Risiken mit Blick auf die 2025er-Unternehmensprognosen deutlich gesenkt.
Den schwarzen Montag hatte der Experte freilich nicht vorhersehen können. Und so ist die ASML-Aktie, trotz der aktuell leichten Erholung, seit Jahresbeginn wieder ins Minus gerutscht. Eingedenk des Kursknicks nach Zahlen sowohl im Juli als auch im Oktober 2024 hat der niederländische Konzern aufs Jahr gesehen sogar rund 20 Prozent an Börsenwert verloren.
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