Liebe Leserin, lieber Leser,
auch die Aktie von ASML war in der Folge des japanischen Börsenbebens zum Wochenstart zunächst massiv unter Druck geraten. Nach einem Schlusskurs von 741 Euro noch am Freitag, ging es mit den Papieren des niederländischen Ausrüsters für die Halbleiterindustrie bis auf 686 Euro nach unten – ein Minus von zeitweilig 7,5 Prozent. Doch bereits zum Börsenschluss hatte sich die Asml-Aktie sogar leicht ins Plus geschoben, ging bei rund 746 Euro aus dem Xetra-Handel. Die Frage ist: Sollten die Analysten tatsächlich Recht behalten?
ASML-Aktie: Von 7,5 Prozent Minus ins Plus
Denn tatsächlich flog ASML bis zuletzt eher unter dem Radar, obwohl das Unternehmen im Bereich KI einen wichtigen Marktplayer darstellt. Doch während etwa Chiphersteller Nvidia bis zur aktuellen Korrektur seinen Börsenwert innerhalb eines Jahres um mehr als 150 Prozent steigerte, lag das Plus bei ASML bei nicht einmal 50 Prozent. Möglicherweise ist das auch mit ein Grund, warum sich die Papiere nun auch verhältnismäßig schnell vom Börsenschock erholten. Die Analysten waren zuletzt ohnehin praktisch alle zuversichtlich.
- Von Barclays über JPMorgan bis zur UBS, sie alle hatten die Aktie im Laufe des Juli zum Kauf empfohlen, mit zum Teil äußerst ambitionierten Kurszielen.
- Ganz an die Spitze aber setzte sich Goldman Sachs, die den fairen Wert für die ASML-Aktie bei 1185,00 Euro festsetzte, das Kurspotenzial liegt bei gut 60 Prozent
ASML auf Goldmans Conviction Buy List
Die positiven Kommentare von TSMC zum Rückenwind durch Künstliche Intelligenz (KI) stünden „im Einklang mit seiner Einschätzung zu den positiven Auswirkungen von KI auf die europäischen Halbleiterunternehmen“, schrieb Goldman-Analyst Alexander Duval laut finanzen.net in seiner Branchenstudie. Mehr noch: Der Experte der US-Investmentbank hat ASML weiterhin auf der „Conviction Buy List“.
Ähnlich zuversichtlich zeigte sich zum Monatsende die britische Investmentbank Barclays: Sie hatte die ASML-Aktie nach einer ersten Kurskorrektur von „Equal Weight“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 930 auf 1150 Euro angehoben. Die belastenden Debatten über das China-Geschäft, die Früchte der Investitionen in Künstliche Intelligenz, leicht enttäuschte Erwartungen an 2025 sowie das allgemeine Branchenumfeld seien „nicht vorüber“, schrieb Analyst Simon Coles zwar. Sie hätten aber beim niederländischen Halbleiterkonzern für eine attraktive Einstiegschance gesorgt. ASML sei „global einer der qualitativ besten Namen“, so seine Einschätzung.
ASML-Kursziele jenseits der 1000 Euro
Etwas zurückhaltender gab sich das US-Analysehaus Bernstein Research: Bei dem Halbleiterindustrie-Ausrüster habe ein solider Auftragseingang im zweiten Quartal für Fortschritte mit Blick auf die Zielsetzungen für 2025 gesorgt, schrieb Analystin Sara Russo. Sie hatte die Einstufung für ASML auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 980 Euro belassen. Damit prognostiziert die Expertin, Stand jetzt, immerhin einen Kursanstieg bei der Aktie um rund ein Drittel.
Mit dieser Einschätzung ist die Analystin tatsächlich die Vorsichtigste, wie folgende Auflistung der neuen Prognosen aus dem Juli zeigt:
- JP Morgan: 1100,00 Euro, +48,65%
- UBS: 1050,00 Euro, +41,89%
- Deutsche Bank: 1100,00 Euro, +48,65%
- Berenberg Bank, 1100,00 Euro, +48,65%
Der Quartalsbericht vom 17. Juli sei „vollständig überschattet worden von der Aussicht auf harte Sanktionen der USA, sollten Ausrüster wie ASML China weiterhin Zugriff auf fortgeschrittene Halbleitertechnologie ermöglichen“, schrieb etwa Analyst Robert Sanders von der Deutschen Bank. An seiner positiven Einschätzung änderte dies allerdings offenbar nichts. Auch Sandeep Deshpande von der US-Bank JP Morgan ist überzeugt von den Niederländern, „dank erster Signale über eine KI-bezogene, anziehende Nachfrage“, wie es hieß. Für den Zulieferer für die Chipindustrie sei er „zuversichtlich, was die Ziele für 2025 und das Wachstum 2026 angehe“, schrieb der Analyst.
ASML-Aktie deutlich unter Höchststand
Und auch an den Märkten ist die Zuversicht zurück: So schob sich die ASML-Aktie am Dienstag im frühen Handel wieder über die Marke von 770 Euro, was einem Plus von mehr als drei Prozent entsprach. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie damit noch immer weit unter ihrem jüngsten Höchststand notiert.
Den hatte ASML am 11. Juli bei einem Kurs von 1.020 Euro erreicht. Seitdem hat das Unternehmen also noch immer rund ein Viertel seines Börsenwerts eingebüßt. Langfristig sieht die Sache, wie erwähnt, anders aus. Aus dem zurückliegenden Jahr liegt das Plus bei mehr als 20 Prozent.
Weit hinter Nvidia, aber weit vor Intel
Im Vergleich allerdings hängt ASML dem Highflyer aus der Techbranche damit weit hinterher. Trotz der aktuellen Korrektur hat Nvidia, führend bei der Herstellung von Hochleistungschips für Rechenzentren, aufs Jahr gesehen gut 130 Prozent an Börsenwert dazugewonnen. Bei Supermicro reichte es zu einem Aufschlag von gut 80 Prozent. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass etwa die Aktie von US-Chipgigant Intel, der im KI-Segment den Anschluss verloren hat, seit August 2023 satte 40 Prozent eingebüßt hat.
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