Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von ASML war vor knapp einem Monat nach ordentlichen Quartalszahlen aber einem vorsichtigen Ausblick von den Anlegern abgestraft worden. Nachdem die Papiere des niederländischen Zulieferers für die Halbleiterindustrie bereits seit Sommer massiv an Wert eingebüßt hatten, stürzte die Asml-Aktie Mitte Oktober von zuvor 804 Euro binnen weiger Tage bis auf 625 Euro ab. Von diesem Einbruch hat sie sich bis heute nicht erholt. Doch das ist laut übereinstimmender Expertenmeinungen kaum zu verstehen, sie sehen bei ASML alle Chancen.
ASML in der Branche „allein auf weiter Flur“
Für die Wirtschaftswoche etwa bietet sich für Anleger auf dem aktuell niedrigen Niveau bei der Aktie eine gute Einstiegschance, wie das Fachblatt in dieser Woche berichtet. Die Begründung: ASML sei Weltmarktführer bei Lithografiesystemen, mit denen Siliziumscheiben (Wafer) belichtet werden, um Halbleiter herzustellen. Traditionell seien Nikon und Canon Wettbewerber bei der aufwendigen Technologie gewesen, über die Jahre aber hätten die japanischen Unternehmen den Anschluss verloren.
„Mittlerweile steht ASML allein auf weiter Flur“, heißt es. „Da kein anderes Unternehmen technologisch mithalten kann, hat ASML mittlerweile ein Monopol auf modernste Lithografiesysteme“, so der Bericht. Das erkläre auch, warum ASML seit der Einführung der EUV-Technologie große Umsatzsprünge macht. Und langfristig sei noch viel Wachstum möglich, glaubt man bei der Wirtschaftswoche. „Gerade künstliche Intelligenz (KI) steigert die Nachfrage, denn sie erfordert modernste Chips. Und die können nur mit Maschinen von ASML hergestellt werden.“
- Ist ein Kauf der ASML-Aktie nach ihrem heftigen Rücksetzer also inzwischen eine sichere Bank?
- Das könnte man durchaus annehmen, wenn man sich die Analystenkommentare zu Gemüte führt
Kursziel für ASML-Aktie auf 1057 Euro belassen
Ganz vorneweg marschiert JPMorgan: Die US-Bank hat an diesem Montag die Einstufung für ASML mit einem Kursziel von 1057 Euro auf „Overweight“ belassen. Analyst Sandeep Deshpande sieht somit ein Kurspotenzial bei den Papieren von annähernd 70 Prozent. Er erwarte vom Kapitalmarkttag am morgigen Donnerstag keine Änderung der Ziele bis 2030. Dies würde am Markt „angesichts der jüngsten Kursschwäche wohl durchaus gut ankommen, schrieb er laut finanzen.net in seinem Ausblick. Und er ist nicht der einzige.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Einstufung für die ASML-Aktie bereits in der vergangenen Woche auf „Buy“ belassen, den fairen Wert sieht sie bei 1010 Euro. Die Anleger dürften vor allem ein genaueres Bild für das Wachstum 2026 wollen, schrieb Analyst Alexander Duval in seinem am Freitag vorliegenden Ausblick auf den Kapitalmarkttag des Chipausrüsters. 2026 dürfte ASML „von Verzögerungen aus 2025 und einer breiteren zyklischen Erholung profitieren“, schätzt Duval.
Auch andere geben Kaufempfehlung für ASML
Andere Analysten greifen zwar nicht alle so hoch ins Kursregal, ein weiteres Aufwärtspotenzial bei ASML sehen sie jedoch allesamt. Dies zeigt folgende Auflistung von zuletzt abgegebenen Einschätzungen:
- Deutsche Bank: 825 Euro, +30,5 Prozent
- Berenberg-Bank: 800 Euro, + 26,5 Prozent
- Barclays: 1100 Euro, +73,9 Prozent
- Bernstein Research: 750 Euro, +18,6 Prozent
Selbst das vorsichtigste Analystenteam um Bernstein-Analystin Sara Russo erkennt bei ASML also noch Potenzial, beließ die Aktie zum Wochenbeginn auf „Outperform“. Presseberichten zufolge bahnten sich zusätzliche US-Restriktionen für die chinesische Halbleiterindustrie an, hieß es zwar. Der Finanzchef von ASML habe dies zuletzt als Grund genannt für gesenkte Zielsetzungen, so Russo. Dieser schätze, dass bei Ausrüstungen ein Fragezeichen hinter der Hälfte des China-Geschäfts stehe. Allerdings: „Sobald die Restriktionen offiziell werden, könnte dies für positiv beurteilte Aktien wie ASML jedoch eine größere Kaufgelegenheit schaffen.“
KI-Chips werden noch leistungsfähiger
Insofern verhalte sich die Börse aktuell auf den ersten Blick widersprüchlich, heißt es auch bei der Wirtschaftswoche: „Denn wenn Nvidia boomt, muss dabei auch für ASML etwas herausspringen“, so die Vermutung. Doch tatsächlich müssten die Niederländer zumindest kurzfristig Herausforderungen meistern. Hersteller von klassischen Chips litten gerade, weil der Markt für Elektronikgeräte wie Smartphones und Laptops nach dem Corona-Boom eine Flaute erlebe. Außerdem krisele es beim großen Chipkonzern Intel. Grund für allzu große Skepsis sieht man dennoch nicht.
„Ein oder zwei schwache Jahre gehören im zyklischen Halbleitergeschäft aber dazu“, so der Bericht. Bei ASML arbeite man „schon eifrig daran, was man in den 2030ern auf den Markt bringen kann, um Chips noch leistungsfähiger zu machen“. Der kräftige Kursrückgang biete Anlegern einen guten Einstieg, heißt es. Analysten erwarten bei ASML nun für nächstes Jahr einen Gewinn von gut 9,4 Milliarden Euro.
Nvidia boomt, ASML stagniert
Nur bei den Anlegern will all der Optimismus bislang nicht ankommen. Im Xetra-Handel am Mittwochmorgen notierte die Aktie von ASML sogar leicht im Minus bei rund 622 Euro. Der Abschlag aus dem zurückliegenden Monat beläuft sich noch immer auf annähenrd 20 Prozent. Während Nvidia seinen Böärsenwert innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht hat, konnte ASML seinen gerade so halten. Wird sich das bald ändern?
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