ASML-Aktie: Reißt Intel sie mit in den Abgrund?

Noch vor ein paar Monaten hatte die Asml-Aktie im Prinzip nur eine Richtung gekannt: nach oben. Inzwischen ist der ehemalige Highflyer aber zum Sorgenkind mutiert. Seit Mitte Juli hat die Aktie des niederländischen Halbleiter-Ausrüsters rund 33 % eingebüßt und notiert nun in etwa wieder auf dem Niveau von Anfang 2024.

Neben der allgemeinen Unsicherheiten am Halbleiter-Markt drückt vor allem die rückläufige Begeisterung rund um das Thema KI auf den Aktienkurs. Hinzu kam kürzlich eine Meldung aus Den-Haag, wonach die niederländische Regierung ihre Exportkontrollen für bestimmte ASML-Produkte verschärfen wird.

ASML-Aktie: Analysten senken Kursziele – und warnen vor Intel-Krise

Der Analyst Francois-Xavier Bouvignies von der Schweizer Bank UBS senkte sein Kursziel für die ASML-Aktie kürzlich von 1.050 auf 900 Euro, blieb damit aber immer noch deutlich über dem Kursstand von Dienstagmittag (679 EUR, 10.09.2024, 12:20 Uhr). Die Einstufung senkte er trotzdem von „Buy“ auf „Neutral“.

Der Experte erwartet für 2025 eine deutlich geringere Ergebnisentwicklung, als dies in den Jahren zwischen 2018 und 2025 der Fall gewesen sei. Bouvignies prognostiziert demnach nur noch ein Plus von durchschnittlich 13 % statt der vorher ausgegebenen +24 %. Der Analyst machte aber klar, dass der Fokus inzwischen auch auf den Jahren 2026 und 2027 liege.

Ebenfalls letzte Woche hatte die US-Bank Morgan Stanley eine Hiobsbotschaft in petto. So hat die Großbank die ASML-Aktie aus ihrer „Top-Pick“-Liste für europäische Halbleiter-Titel gestrichen. Die Bank senkte ihr Kursziel von 1.000 auf 925 Euro. Auch die Analysten von Morgan Stanley reduzierten ihre Ergebnisschätzungen – bedingt vor allem durch einen von Intel ausgelösten Dominoeffekt. Intel ist ein wichtiger Kunde von ASML, steckt aktuell aber tief in der Krise und will die Kosten senken. Laut Morgan Stanley könnte das den Umsatz von ASML belasten.