ASML Aktie: Kann das Ruder rumgerissen werden?

Nach enttäuschenden Q3-Zahlen und einer nach unten korrigierten Prognose stellt sich die Frage, ob der niederländische Halbleiter-Riese noch ein Wachstumschampion ist?

Auf einen Blick:
  • Umsatz und Gewinn leicht über den Erwartungen
  • Auftragseingang schwächelt
  • Reduziertes Umsatzziel
  • Exportrestriktionen reduzieren den China-Umsatzanteil

ASML präsentierte im dritten Quartal Ergebnisse, die zwar leicht die Erwartungen übertrafen, doch der gesunkene Auftragseingang sorgte für Unruhe. Die aktualisierte Prognose setzt das Umsatzziel für 2025 bei 30-35 Milliarden Euro, verglichen mit den zuvor angestrebten 30-40 Milliarden Euro, und auch die Marge wurde reduziert. Analysten sehen die neue Prognose als Zeichen einer abflachenden Wachstumsdynamik.

China als schwächelnde Wachstumsstütze

Ein entscheidender Faktor für die gesenkte Prognose ist der rückläufige Umsatz in China, bedingt durch verschärfte Exportrestriktionen. ASML rechnet nun damit, dass China 2025 nur noch 20 % des Gesamtumsatzes ausmachen wird – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 40 % im Vorjahr. Die stark nachgefragten DUV-Maschinen, die bislang noch ohne EUV-Technologie auskamen, fanden zuletzt guten Absatz in China. Mit dem Wegfall dieser Nachfrage schrumpft ein zentraler Umsatztreiber.

Strukturwandel in der Halbleiterbranche

Auch technologische Innovationen könnten ASML mittelfristig belasten. Der Trend in der Halbleiterindustrie geht zunehmend dahin, EUV-Schichten zu reduzieren und durch neue Material- und Designlösungen Effizienzsteigerungen zu erzielen. Branchengrößen wie NVIDIA setzen vermehrt auf architektonische Anpassungen und optimierte Softwarelösungen, um die Leistung ihrer Produkte zu steigern, was die Abhängigkeit von teurer EUV-Technologie reduziert.

Asml Aktie Chart

ASML hat weiterhin gute Grundlagen, aber…

ASML bleibt ein Branchenprimus im Bereich der Lithografie-Technologie, doch das zukünftige Wachstum könnte deutlich langsamer ausfallen als in der Vergangenheit. Die aktuellen Herausforderungen in China, verzögerte Bestellungen von Kunden wie Samsung und Intel sowie technologische Trends werfen Fragen zur weiteren Marktdominanz auf. Und das belastet die Aktie.

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