ASML-Aktie: Es bleiben Fragezeichen!

ASML meldet überraschend starke Zahlen zum vierten Quartal 2024. Die Börse schickt die Aktie daraufhin deutlich nach oben. Doch es bleiben Fragezeichen wegen DeepSeek.

Auf einen Blick:
  • Asml meldet starken Auftragseingang für Q4 2024 und übertraf damit den Analystenkonsens deutlich.
  • Die Aktie schoss daraufhin am Mittwoch nach oben.
  • Unklarheiten gibt es derweil wegen der möglichen Auswirkungen der DeepSeek-KI.

Nachdem auch die Asml-Aktie durch das Börsenbeben infolge der DeepSeek-Meldung Einbußen hingenommen hatte, ging es am Mittwoch wieder deutlich nach oben. Im deutschen Tradegate-Handel verzeichnete der Titel des Halbleiterausrüsters ein Plus von 7,0 % auf 703,4 Euro (Stand: 29.01.2025, 12:30 Uhr).

ASML meldet überraschend starken Auftragseingang für Q4 2024

Zuvor hatte ASML seine jüngsten Quartalszahlen präsentiert, die an der Börse offenbar auf Gegenliebe stießen. Konkret hat der Hersteller von Lithographiemaschinen allein im vierten Quartal 2024 Aufträge im Gesamtvolumen von 7,1 Milliarden Euro eingeheimst. Damit stieg der Auftragseingang gegenüber dem Vorquartal doppelt so stark, wie die Analysten im Schnitt erwartet hatten.

Im Gesamtjahr 2024 (18,9 Mrd.) blieben die Net Bookings trotzdem unter dem Wert aus 2023 (20,0 Mrd.). Doch das Schlussquartal hat nun einen noch größeren Rückgang verhindert.

Auch abseits der Auftragseingänge überraschte ASML in Q4 mit starken Zahlen. So stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorquartal um 24 % auf 9,3 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr konnte dadurch ein Umsatzwachstum auf 28,3 Milliarden Euro (+2,5 %) erzielt werden. Besser als gedacht schnitt ASML auch in Sachen Profitabilität ab. So verbesserte sich die Bruttomarge in Q4 gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozentpunkte auf 51,7 Prozent.

KI und DeepSeek: Es bleiben Fragezeichen

Interessant bleiben nun die möglichen Auswirkungen im KI-Bereich. Hier hatte das chinesische Unternehmen DeepSeek kürzlich mit einem relativ günstigen KI-Modell für Aufsehen gesorgt. ASML ist über seine Lithographiemaschinen, die für die Halbleiterproduktion gebraucht werden, am KI-Markt beteiligt.

Sollte nun die Nachfrage nach Halbleitern sinken, da auch mit weniger Chips gleichwertige KI-Modelle entwickelt werden können, könnte das den Bedarf an ASML-Maschinen perspektivisch in Mitleidenschaft ziehen. Daher musste auch dieser Tech-Titel am Montag zunächst deutliche Verluste hinnehmen.

Sara Russo vom Institut Bernstein betonte im Anschluss an die ASML-Zahlenpräsentation, dass es noch zu früh sei, die Auswirkungen von DeepSeek auf die KI-Nachfrage abzuschätzen. ASML-Chef Christophe Fouquet hatte zuvor betont, die starken Zahlen aus Q4 seien hauptsächlich durch den KI-Boom bedingt gewesen. Man sehe, dass davon die Kunden „sehr stark profitieren“, so der Chef des für die Halbleiterindustrie wichtigen Maschinenbauers.

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