Arvinas im Sinkflug – Warum die Aktie plötzlich abstürzt

Arvinas-Aktie verliert über 50 % nach Studienergebnissen zur Brustkrebstherapie. Was Anleger jetzt wissen sollten.

Auf einen Blick:
  • Studie erreicht Ziel nur teilweise
  • Aktie verliert rund 53 % an Wert
  • Analysten senken Kursziele drastisch

Arvinas ist ein amerikanisches Biotechnologie-Unternehmen, das gemeinsam mit Pfizer innovative Krebstherapien entwickelt. Mit der sogenannten PROTAC-Technologie will Arvinas Proteine abbauen, die Krebszellen fördern. Große Hoffnungen lagen zuletzt auf der Brustkrebs-Therapie Vepdegestrant, doch aktuelle Studienergebnisse sorgen jetzt für einen dramatischen Kurseinbruch von rund 53 %.

Fortschritt nur für bestimmte Patientinnen

Zwar erreichte die Phase-3-Studie „VERITAC-2“ bei Brustkrebspatientinnen mit speziellen ESR1-Mutationen das gesetzte Ziel: eine statistisch signifikante Verbesserung der Zeit ohne Fortschreiten der Krankheit. Allerdings gab es keine überzeugenden Ergebnisse bei der größeren Patientengruppe, der sogenannten Intent-to-Treat-Population. Unter einer Intent-to-Treat-Population versteht man in klinischen Studien alle Patientinnen und Patienten, die ursprünglich in die Studie eingeschlossen wurden, unabhängig davon, ob sie die Therapie vollständig abgeschlossen haben oder nicht. Dies führte zu großer Enttäuschung an der Börse.

Analysten zeigen sich enttäuscht

Die Analysten reagierten prompt und drastisch: Citigroup halbierte das Kursziel von zuvor 19 USD auf nur noch 10 USD und bewertet die Aktie weiter neutral. Auch Oppenheimer reduzierte seine Einschätzung und wechselte von einer Kaufempfehlung auf „Neutral“. Beide Häuser begründen ihre Skepsis damit, dass die Therapie offenbar nicht bei allen Patientengruppen überzeugend wirkt.

Arvinas Aktie Chart

Große Hoffnungen gedämpft

Vepdegestrant war lange Zeit ein Hoffnungsträger. Das Medikament sollte eine neue Behandlungsmöglichkeit für Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs bieten, insbesondere nach dem Versagen bisheriger Therapien. Immerhin: In der Subgruppe der ESR1-Mutationen zeigte die Therapie durchaus Potenzial. Pfizer und Arvinas wollen diese Daten nun Behörden und Fachkreisen präsentieren, um mögliche Zulassungen weiter voranzutreiben. Doch der Weg dorthin dürfte deutlich schwieriger werden als zuvor erwartet.

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