Am 1. Mai ist es so weit: Apple öffnet die Bücher fürs zweite Quartal – und viele Anleger schauen dieses Mal mit gemischten Gefühlen hin. Denn obwohl Apple (noch) als Fels in der Brandung gilt, verdichten sich die Zeichen, dass die kommenden Monate ungemütlich werden könnten.
Zölle drücken auf die Marge
Ein zentraler Unsicherheitsfaktor vor den Zahlen: der Handelskonflikt mit China. Neue US-Zölle von bis zu 125 % auf Elektronik aus dem Reich der Mitte treffen Apple besonders hart – immerhin wird ein Großteil der iPhones dort gefertigt. Die Folge: steigende Produktionskosten, ohne dass sich diese vollständig auf die Kunden abwälzen lassen.
Beispiel gefällig? Laut UBS würde der Preis eines China-gefertigten iPhone 16 Pro Max von 1.199 auf bis zu 1.999 Dollar steigen. Zwar versucht Apple gegenzusteuern und verlagert die iPhone-Fertigung für den US-Markt zunehmend nach Indien. Doch dieser Umbau braucht Zeit – und kostet.
Die Service-Sparte soll’s richten
Während das Hardwaregeschäft unter Druck gerät, ruhen viele Hoffnungen auf dem Service-Bereich – etwa iCloud, Apple Music oder der App Store. Dieser Bereich gilt als margenstark, wächst stabil und ist (noch) weitgehend immun gegen Zölle. Für Anleger wird entscheidend sein, ob Apple hier genug Schwung entwickeln kann, um schwächere iPhone-Zahlen auszugleichen.
Doch auch hier gibt es Risiken. Die EU hat Apple bereits mit einer 571-Millionen-Euro-Strafe wegen des Digital Markets Act belegt. Weitere Regulierungen könnten das lukrative App-Store-Geschäft belasten.
Apple Aktie Chart
China und Europa: Die Schwachstellen
Besonders problematisch ist Chinas Rolle. Noch 2022 steuerte die Region rund 24 Milliarden Dollar zum Umsatz bei – zuletzt waren es nur noch 18,5 Milliarden. Ein Rückgang von fast 25 %. Gründe sind die wachsende Beliebtheit chinesischer Smartphone-Marken – und der geopolitische Konflikt, der viele Konsumenten in China von Apple abdriften lässt.
Auch Europa, das für ein Viertel von Apples Gesamtumsatz steht, wird zunehmend zum Sorgenkind. Neue Regeln bedrohen Kommissionsmodelle und könnten die Gewinnmargen nachhaltig drücken.
KI-Träume bleiben vorerst Wunschdenken
Apples KI-Ambitionen haben bislang nicht überzeugt. Die erhoffte „Super-Zyklus“-Welle durch „Apple Intelligence“ ist ausgeblieben. Im Gegenteil: Verzögerungen bei neuen Features sorgen für Unmut. Es hagelt Klagen wegen irreführender Werbung, und das Vertrauen in Apples Innovationskraft bekommt Kratzer.
Die interne Umstrukturierung – etwa die Verlagerung der Siri-Entwicklung und der geheimen Robotik-Teams – zeigt: Man weiß bei Apple selbst, dass Nachholbedarf besteht.
Bewertung: Ambitioniert, aber gerechtfertigt?
Apple notiert aktuell bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 29. Zum Vergleich: Amazon liegt bei 18, Meta bei 15 – beide mit deutlich höheren Wachstumsraten. Die Frage ist also: Ist Apple diese Bewertung noch wert? Analysten sehen hier zunehmenden Druck, zumal die Gewinnschätzungen zuletzt 22-mal nach unten korrigiert wurden – und nur dreimal nach oben.
Kapitalrückflüsse bleiben ein Trumpf
Was Apple trotz allem auszeichnet, ist die enorme finanzielle Stabilität. Das Unternehmen produziert weiterhin zuverlässig Cashflows, was Rückkäufe und Dividenden ermöglicht. Allein die Aktienrückkäufe treiben den Gewinn pro Aktie jährlich um 3–4 % nach oben. Doch ob das reicht, um schwache operative Zahlen zu kompensieren?
Ausblick: Die Spannung steigt
Für die Zahlen am 1. Mai wird der Blick vor allem auf drei Punkte gerichtet sein:
- Zoll-Auswirkungen: Wie stark haben die neuen Handelsbarrieren das Geschäft belastet?
- Service-Wachstum: Kann dieser Bereich tatsächlich als Rettungsanker dienen?
- KI-Strategie: Liefert Apple endlich greifbare Antworten statt Ankündigungen?
Die Apple-Aktie steht an einem Wendepunkt. Zwischen Innovationspause und Umbruch, zwischen geopolitischen Risiken und stabiler Fanbase. Die Quartalszahlen könnten eine neue Richtung vorgeben – oder zumindest klären, ob der Turnaround eine Frage des Wann ist. Oder doch des Ob.
Apple-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Apple-Analyse vom 25. April liefert die Antwort:
Die neusten Apple-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Apple-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.