Die Aktien eines Unternehmens auf meiner Watchlist geriet zu Wochenbeginn stärker unter Druck: Die Washtec AG Aktien. Am Montag verloren die Papiere per Xetra-Handelsende 6,80 Euro bzw. rund 12%.
Das Geschäftsfeld ist verständlich – WashTec stellt Fahrzeugwaschanlagen her (ursprünglich einmal Anlagen für Großwäschereien). Firmensitz ist Augsburg. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch an das Jahr 1997. Da wurde in Deutschland das Börsensegment „Neuer Markt“ gegründet. Die ersten beiden in dem Segment gelisteten Aktien waren übrigens Bertrandt und Mobilcom.
In diesem Jahr = 1997 kam auch WashTec an die Börse. Das war damals nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Denn die Bookbuilding-Spanne lag bei 13,29 bis 15,34 Euro – und zugeteilt wurde dann ganz am unteren Rand dieser Spanne, sprich bei 13,29 Euro pro Aktie.
Das deutete schon darauf hin, dass die Nachfrage eher verhalten war. Und in der Tat: Die erste Notierung lag mit 12,78 Euro noch unter dem unteren Rand der Bookbuilding-Spanne.
Doch WashTec ging seinen Weg und Gewinne führten dazu, dass das Eigenkapital und der Buchwert pro Aktie stiegen und stiegen. Das spiegelte sich dann auch im Kurs wider. Wer damals zu 13,29 Euro Aktien gezeichnet hatte, kann für diese Position einen schönen Buchgewinn ausweisen. Denn trotz des jüngsten Kursrückgangs liegt die Aktie mit Notierungen im Bereich von 50 Euro um ein Vielfaches über dem damaligen Ausgabepreis – das ist aber nun auch schon über 20 Jahre her…
Wieso der Kurseinbruch? Nun, WashTec arbeitet zwar profitabel, aber es sieht so aus, als ob die Einordnung als „Wachstums-Unternehmen“ zumindest erst einmal vorüber ist. Die Zahlen für das 1. Halbjahr 2019 zeigten, dass da der Umsatz nur knapp behauptet werden konnte (199,1 Mio. Euro nach 200,1 Mio. Euro Umsatz im entsprechenden Vorjahreszeitraum). Und übler: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern halbierte sich in etwa (von 18,3 Mio. Euro auf 9,2 Mio. Euro). Die Prognose für das Gesamtjahr wurde umgehend kassiert und angepasst. Nun heißt es „Kosteneinsparungsmaßnahmen“ und „stabile Umsatzentwicklung“.
Und wenn WashTec nun kein Wachstumsunternehmen mehr ist, dann finde ich die aktuelle Bewertung mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von über 7 sowie einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 20 alles andere als günstig (und das, obwohl der Kurs bereits zurückgekommen ist). Aber wer weiß, ob WashTec 2020 wieder operativ wachsen wird. Bleibt auf meiner Watchlist.
Noch kurz eine Anmerkung zur Steinhoff International Holdings N.V. (kurz „Steinhoff“): Da fiel mir die Mitteilung zu Wochenbeginn auf, dass der Finanzvorstand (CFO) nach der Hauptversammlung zurücktreten wird. Dies sei in beiderseitigem Einvernehmen beschlossen worden, hieß es. Das kann nun alles und nichts heißen. Gab es da Probleme mit dem CFO? Oder sucht er sich einen weniger stressigen Job? Völlig offen. Potenziell interessant finde ich diesen Punkt, weil der CFO maßgeblich beteiligt war an den Verhandlungen mit den Gläubigern. Heißt das nun, dass dieses Thema „durch“ ist im Sinne einer für Steinhoff akzeptablen Lösung und der CFO deshalb gehen kann? So könnte es interpretiert werden. Vielleicht wird es da bei der Hauptversammlung weitere Informationen dazu geben.
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