In den Trends 2019 habe ich Ihnen gestern im ersten Teil die Grundzüge des Nachhaltigen Investierens vorgestellt. Das ist kein Exoten-Thema mehr. Ganz im Gegenteil! Nachhaltige Geldanlage boomt. Man schätzt das Volumen nachhaltiger (oder verantwortlicher) Geldanlagen weltweit auf über 80 Mrd. US-Dollar, bei immer noch hohen Wachstumsraten.
Auch im deutschsprachigem Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) hat sich die Summe des nach nachhaltigen Kriterien investierten Vermögens seit 2005 etwa verzehnfacht. Trotzdem hat Deutschland in dieser Beziehung noch Nachholbedarf. Was auf den ersten Blick negativ klingt, bedeutet aber nichts anderes als: Hierzulande steht der Boom noch bevor!
Wie steht es mit der Rendite?
Nicht jeder wird mit seinem Geld nur nachhaltige Produkte und Projekte unterstützen wollen und dafür auch Abstriche bei Sicherheit und Rendite in Kauf nehmen.
Bei der langfristigen Kapitalanlage (z.B. zum Vermögensaufbau oder im Rahmen privater Altersvorsorge) wird der Nutzen der Nachhaltigkeit für den Investor noch einleuchten: Wer eine Aktie mehrere Jahrzehnte zu halten plant, der sollte eine nachhaltige, also am langfristigen Erhalt ausgerichtete Unternehmensstrategie begrüßen.
Je langfristiger der Anlagehorizont, desto stärker sollte der Anleger nachhaltige Aspekte berücksichtigen. Nicht aus moralischen Gründen, sondern aus purem Eigennutz. Studien haben gezeigt, dass nachhaltige Investments oft sogar besser abschnitten!
So ermittelten Langzeitstudien renommierter Institute wie der Harvard Business School, dass die Rendite nachhaltigen Investments gut 4 Prozentpunkte über der des Gesamtmarkts lag. Eine Studie der Universität Oxford (From the Stockholder tot he Stakeholder) bescheinigte nachhaltigen Anlagen eine höhere Rendite bei geringerem Risiko.
Und eine Metastudie, also eine Untersuchung, die viele Studien zu diesem Thema zusammenfasst, ergab, dass 90% der Studien zu einem ähnlichen Ergebnis kommen. Dieser Trend dürfte sich noch verstärken, denn immer mehr Investoren, auch private, fordern Nachhaltigkeit ein.
Und die Klimadebatte wird die Werthaltigkeit von Investments in Kohle, Öl und Gas ernsthaft in Frage stellen, während Anleger, die auf regenerative Energien setzen, sogar von ihr profitieren können.
Die Umstellung der Wirtschaft und vor allem der Energieerzeugung im Sinne einer deutlichen Reduzierung des Kohlenstoff-Verbrauchs ist für die kommenden Jahrzehnte so entscheidend, dass dafür sogar ein eigener Begriff geprägt wurde: Dekarbonisierung.
Große Bandbreite an Investitionsmöglichkeiten
Aber Nachhaltigkeit geht weit über ökologische Ziele wie eine CO2-Reduzierung hinaus. Die Bandbreite nachhaltigen Investierens umfasst alle Unternehmen und Branchen, die an der Dauerhaftigkeit unserer (menschlichen) Gesellschaft mitwirken, indem sie sich etwa für Gesundheit, Bildung, soziale Gerechtigkeit, gute Arbeitsbedingungen oder transparente Entscheidungsstrukturen engagieren.
Auf mittlere und lange Sicht werden Sie mit nachhaltigen Investments großen Erfolg haben. Auch für Sie als Aktionär sind nachhaltig operierende Unternehmen interessant. Denn auf mittlere bis lange Sicht sind sie erfolgreicher als Unternehmen, die nur auf kurzfristige Gewinnmaximierung schielen.
Deshalb werde ich Ihnen, wie gestern schon geschrieben, zukünftig hier im Schlussgong immer mal wieder Investitionsmöglichkeiten aus dem Bereich der nachhaltigen Geldanlage vorstellen. Dabei werde ich Ihnen Unternehmen aus so unterschiedlichen Bereichen wie E-Mobilität, Wasserstoff, ökologische Baustoffe oder auch 3-D-Druck präsentieren.