Liebe Leserin, lieber Leser,
nimmt man alleine den Kursverlauf des vergangenen Jahres, ist der Sieger unter den US-Chip-Giganten AMD, Intel und Nvidia ein eindeutiger. Während AMD seinen Börsenwert innerhalb von zwölf Monaten um gerade mal ein Drittel gesteigert hat, Intel sogar leicht abgab, ging der unfassbare Aufstieg der Nvidia-Aktie weiter. Mit einem Kurs von derzeit 1.164 US-Dollar beläuft sich das Jahresplus auf fast 200 Prozent. Mit anderen Worten: Das Unternehmen aus Santa Clara, Kalifornien, hat sich im Börsenwert glatt verdreifacht. Doch ist der Kampf der Giganten wirklich bereits entschieden?
Nvidia thront einsam an der KI-Spitze
Sicherlich: Nvidia, lange Zeit vor allem als Grafikkarten-Hersteller eine Größe, wurde durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) in den vergangenen Jahren zum Überflieger im Chip-Bereich, in dem sich davor vor allem AMD und Intel bekämpften. Nvidia aber war frühzeitig auf Halbleiter umgestiegen, die extrem aufwendige Rechenoperationen für KI-Anwendungen effizient erledigen; diese arbeiten weltweit vor allem in Rechenzentren.
- Hauptkunden sind die großen IT-Konzerne: Amazon, Meta, Microsoft, Alphabet
- Und Nvidia steht in diesem Segment unangefochten an der Spitze – bislang
Noch kontrolliert Nvidia etwa 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Hochleistungschips, die pro Stück mehrere Zehntausend Dollar kosten können. Erst im März 2024 hatte Nvidia die GPU Blackwell vorgestellt, die sich aktuell in der Produktion befindet. Nun wurde im Rahmen der Computer-Fachmesse Computex, die noch bis Freitag in Singapur läuft, schon der Blackwell-Nachfolger vorgestellt, der 2026 in die Massenfertigung gehen soll.
AMD kontert auf Computex mit Super-Chip
Doch die Konkurrenz schläft nicht. So hat etwa AMD-Chefin Lisa Su laut Manager Magazin auf der Messe eine neue Generation von KI-Prozessoren vorgestellt. Der Name des Hoffnungsträgers: „MI325X“. „KI ist unsere oberste Priorität“, wird Su in dem Bericht zitiert. Sämtliche Entwicklungskapazitäten würden hierfür gebündelt. Da der Markt in rascher Folge neue Produkte erwarte, könne jährlich mit einer neuen Chipgeneration gerechnet werden – wie bei Nvidia.
Der Verkauf des „MI325X“ soll laut Manager Magazin im vierten Quartal 2024 starten, bevor im kommenden Jahr dann bereits der „MI350“ auf den Markt kommen soll, der auf einer komplett neuen Chiparchitektur basiere. Dieser werde 35 Prozent schneller als der „MI300“ rechnen. Für 2026 stellte die AMD-Chefin den „MI400“ in Aussicht, heißt es.
Intel schaut vor allem auf den Preis
Und was macht Intel mit Blick auf künstliche Intelligenz? CEO Pat Gelsinger sprach laut des Fachportal elektronikpraxis.de im Rahmen seiner Keynote auf der Messe in Singapur vor allem über eines: den Preis. Intel wolle mit den Gaudi-2- und Gaudi-3-KI-Beschleuniger-Kits maßgeblich im Geldbeutel punkten. Versprochen werde, „dass die Kosten für die Kombination aus Xeon-, Ultra-Core- und Gaudi-Plattform bis zu zwei Drittel geringer als die vergleichbaren Wettbewerbsangebote sind“. Und dem Bericht zufolge ist von erheblichen Summen die Rede:
- Das Preisschild für ein Standard-Rack mit acht Gaudi-2-Beschleunigern mit einem Universal Baseboard zeige 65.000 US-Dollar
- Ein Standard-Rack mit acht Gaudi-3-Beschleunigern mit UBB schlägt demnach mit sogar 125.000 US-Dollar zu Buche
Nur wenige raten zur Intel-Aktie, viele zu AMD
Dass Intel im KI-Wettbewerb die schlechtesten Voraussetzungen hat, davon gehen die Analysten dennoch aus. Das zeigt sich in der Kurperformance der vergangenen Monate: Seit ihrem Zwischenhoch bei gut 50 US-Dollar Ende Dezember hat die Intel-Aktie auf aktuell noch 30 Dollar abgegeben, ein Minus von 40 Prozent. Das durchschnittliche Kursziel für die Papiere liegt nach Angaben von aktien-guide zwar bei 38,06 US-Dollar, was einem Anstieg von rund einem Viertel entspräche. Dennoch empfehlen von 36 Analysten lediglich neun den Kauf.
Bei AMD ist das anders: Zwar liegt das mittlere Kursziel laut marketscreener.com mit knapp 190 Dollar sogar nur knapp 20 Prozent über dem aktuellen Kurs von 160 US-Dollar. Dennoch empfehlen von 48 Beobachtern derzeit 38 den Kauf der Aktie. Dass die Prognosen im Schnitt sogar leicht niedriger als bei Intel liegen, ist wohl dem besseren Kursverlauf geschuldet. So hat die Intel-Aktie im vergangenen Monat drei Prozent abgegeben, die Aktie von AMD im gleichen Umfang zugelegt.
Nvidia-Aktie kurz vor dem Kursziel
Keine Überraschung, dass Nvidia dies deutlich toppt: Um rund ein weiteres Viertel haben die Anteilscheine sich allein seit Anfang Mai im Wert verbessert – was zu einer kuriosen Situation führt. Dass das durchschnittliche Kursziel für die Aktie trotz aller Kaufempfehlungen bereits fast erreicht ist. Laut marketscreener.com liegt der Zielkurs bei lediglich 1.192 US-Dollar, nur unwesentlich über dem aktuellen Kursstand von 1.164 US-Dollar.
Doch die kurzfristige, enorme Performance hatten die wenigsten vorhergesehen. Dabei hatten die Beobachter ihre Prognosen zuletzt noch deutlich nach oben geschraubt, Anfang Mai lag es sogar leicht unter der 1000-Dollar-Marke. Dass Nvidia diese wieder unterschreiten wird, daran glauben allerdings die wenigsten: Trotz des niedrigen Ziels bleibt die Aktie für 51 von 55 Analysten ein Kauf. Egal, wie der Kampf der Giganten letztlich ausgehen wird.
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